Electronic Monitoring in EU Member States
Creativity and Effectiveness in the Use of Electronic Monitoring as an Alternative to Imprisonment in EU Member States
Das Forschungsprojekt untersucht, inwieweit der Einsatz der „elektronischen Fußfessel“ (englisch: electronic monitoring) eine zuverlässige und geeignete Alternative zur Inhaftierung Straffälliger bietet und ob auf diesem Wege die Gefangenenpopulation in den Staaten der EU kontrolliert und reduziert werden kann.
Zentraler Kern des Vorhabens ist eine empirische Studie, die die Stellung der elektronischen Fußfessel in den verschiedenen Stufen der Strafverfolgung in ihren Fokus stellt: Vor dem Gerichtsverfahren im Rahmen der Untersuchungshaftvermeidung, im Gerichtsverfahren als sanktionsrechtliche Maßnahme, im Strafvollzug als Lockerung oder alternative Vollzugsform und während der Bewährungszeit. Hierzu werden die rechtlichen und rechtspolitischen Rahmenbedingungen sowie der praktische Einsatz der elektronischen Fußfessel auf europäischer und nationaler Ebene (in den EU-Staaten: England, Schottland, Belgien, Deutschland und den Niederlanden) systematisch verglichen. Das Forschungsprojekt ist eine gemeinsame Zusammenarbeit von Professoren aus fünf europäischen Universitäten:
- Prof. Anthea Hucklesby (Universität Leeds)
- Prof. Gill McIvor (Universität Stirling)
- Prof. Kristel Beyens (Freie Universität Brüssel)
- Prof. Frieder Dünkel (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)
- Prof. Miranda Boone (Universität Utrecht)
Ziel ist es bestehende Wissenslücken über die elektronische Fußfessel als Alternative zur Inhaftierung im EU-Vergleich zu schließen, um letztlich Empfehlungen hinsichtlich der bestmöglichsten Implementation geben zu können. Auf diesem Weg soll der humane, legale und ethische Einsatz der elektronischen Fußfessel in der EU sichergestellt werden.
Das Projekt hat im Mai 2014 begonnen und wurde im Mai 2016 abgeschlossen.
Der Abschlussbericht und entsprechende Landesberichte sind in deutscher und englischer Sprache auf der Internetseite der Universität Leeds (s. u.) veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Vgl. auch Schriften zum Strafvollzug, Jugendstrafrecht und zur Kriminologie, Hrsg. Prof. em. Dr. Frieder Dünkel. Band 63. Frieder Dünkel, Christoph Thiele, Judith Treig (Hrsg.): Elektronische Überwachung von Straffälligen im europäischen Vergleich - Bestandsaufnahme und Perspektiven. 2017.