Faszination Bankraub – multiperspektive Zugänge zu Bank- und Geldverbrechen

Interdisziplinäre Fachtagung unter wissenschaftlicher Leitung von Dr. Klemens Grube.

 

04.05.2023 - 06.05.2023
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald

 

Eine Bankfiliale wird überfallen, um Bargeld zu erbeuten. Dieser klassische Bankraub ist ein Phänomen des letzten Jahrhunderts. Kaum ein Täter wählt heute noch diesen Weg. Der Wunsch nach schnell erbeutetem Geld ist dennoch ungebrochen. Verändert hat sich lediglich der modus operandi. Im Takt mit gestiegenen Präventionsmaßnahmen der Banken nutzen Täter modernste Technik für ihre Verbrechen. Während sich der altbekannte Banküberfall regelmäßig gegen die abstrakte Institution Bank mit ihren Mitarbeitern richtete, kommen bei den moderneren Deliktformen vermehrt Geschäftspartner und Kunden zu Schaden. Die Opfer des Delikts haben sich geändert. Die Tagung trägt zur Systematisierung von Bank- und Geldverbrechen bei und analysiert das Phänomen Bankraub aus interdisziplinärer Perspektive. Dank der finanziellen Förderung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist der Eintritt zu dieser Veranstaltung frei.

 

 

Programm

 

Donnerstag, 4. Mai 2023

  • 18.00 Uhr – 20.00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag 
    Bankräuber hautnah – wer sind die Menschen hinter den Taten?
    Eva Sudholt (Magazin ZEITverbrechen)

 

Freitag, 5. Mai 2023

  • 9.15 Uhr – 10.45 Uhr Session: Einführung und Theorie des Verbrechens
    (Moderation: Emily Röger)

    Faszination Bankraub – Einführung ins Thema
    Dr. Klemens Grube (Universität Greifswald)

    ‚Böse Kassenentleerer‘? Zur Kriminologie des Bankraubs
    Professor Dr. Stefan Harrendorf (Universität Greifswald)
     
  • 11.15 Uhr – 12.45 Uhr Session: Modus Operandi und Sicherheitsarchitektur
    (Moderation: Professor Dr. Armin Rohde)

    Bankraub 2.0 – Die Geldautomatensprengung
    Thomas Stieff (Bundeskriminalamt Wiesbaden)

     »Das Bankhaus muss sagen: hier ist dein Geld bei ehrlichen Leuten fest und gut verwahrt.« – Einige Antworten auf die Frage: Welchen Charakter hat eine Bank, und wie kommt er zum Ausdruck?
    Professor Dr. Jasper Cepl (Bauhaus-Universität Weimar)
     
  • 14.00 Uhr – 15.30 Uhr Session: Täter und Opfer
    (Moderation: Dr. Markus Krohn)

    Banküberfälle aus psychotraumatologischer Sicht
    Dr. Frank Hallenberger (Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz, Büchenbeuren)

    Terrorismus- und Extremismusfinanzierung durch Kriminalität sowie Missbrauch des Finanzsektors in Deutschland: Herausforderungen und Reformbedarf
    Dr. Hans-Jakob Schindler (Counter Extremism Project New York/Berlin)
     
  • 16.00 Uhr – 17.30 Uhr Session: Die Bank als Opfer, die Bank als Täter
    (Moderation: Dr. Klemens Grube)

    Bank als Täter? Zur Rolle der Banken im Cum/Ex-Skandal
    Judith Höpfner, StBin (Universität Greifswald)

    Bad Bank – Wie die Deutsche Bank Mittelpunkt krimineller Machenschaften wurde
    Dirk Laabs (Autor und Journalist, Hamburg)

 

Samstag, 6. Mai 2023

  • 9.00 Uhr – 10.30 Uhr Session: Rezeption und Populärkultur
    (Moderation: Professor Dr. Jan Körnert)

    Zu Geschichte und Theorie des Filmgenres Heist Movie
    Dr. Johannes Wende (Hochschule für Fernsehen und Film München)

    »Sag mir, wo sind die Bankräuber geblieben?« Zur Geschichte einer Fehlstelle in der deutschen Literatur
    Associate Professor Kai Evers, Ph.D. (University of California, Irvine)

     
  • 11.00 Uhr – 12.30 Uhr Session: Erfahrung und Erwartung
    (Moderation: Dr. Klemens Grube)

    Raubüberfälle auf ostdeutsche Sparkassen Anfang der 1990er Jahre – Zuvor Sonderfälle, nun die Welle
    Thomas Einert (Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Berlin)

    Bedrohungspotenzial Bankraub – Ansätze zur konzeptionellen Strukturierung aus Sicht der wissenschaftlichen Bankbetriebslehre
    Professor Dr. Jan Körnert (Universität Greifswald)

 

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