Spezielle BWL "Gesundheitsmanagement"

Die Einrichtungen des Gesundheitswesens haben sich lange der Anwendung betriebs-wirtschaftlicher Erkenntnisse entzogen. Zum Teil stoßen betriebswirtschaftliche Me-thoden bei Ärzten und Pflegekräften auf erhebliche Ablehnung, da Betriebswirte Konzepte aus der Industrie und dem Forprofit Bereich unreflektiert auf Gesundheitsdienstleister und Nonprofit Organisationen übertragen. Die Krise der öffentlichen Finanzierung sowie die zunehmende Privatisierung in diesem Bereich haben jedoch das Interesse an einer wissenschaftlichen Betriebsführung der Gesundheitsdienstleister steigen lassen. Ziel der Ausbildung in Gesundheitsmanagement ist es deshalb, Konzepte, Methoden und wissenschaftstheoretische Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre so zu adaptieren, dass sie zu einer Effizienzverbesserung in den Gesundheitsbetrieben führen und damit einen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten. Im Gegensatz zur Gesundheitsökonomik steht dabei der einzelne Betrieb im Mittelpunkt.

Ausgehend von einer Kombination des faktor-, entscheidungs- und system-theoretischen Ansatzes werden in vier Vorlesungen (Gesundheitsmanagement I bis IV) die Rahmenbedingungen, die Produktionsfaktoren, die Produktion, die Leistungsverwertung, die Finanzierung, die Investition, das Management sowie die Betriebsgenetik dargestellt. Den Schwerpunkt bildet dabei der Krankenhausbetrieb. Zusätzlich werden in loser Folge Vertiefungen in Internationalem Gesundheits-management, in Modellierung und in Nonprofit Organisationen angeboten.

Das Programm wird ergänzt von einem Pro- und Hauptseminar sowie von Exkursionen, Übungen und Praktika.