Ausgewählte Forschungsprojekte des Lehrstuhls 1995 - 2002


Die Maximalbelastungstheorie Stützels als Beitrag zur einzelwirtschaftlichen Analyse von Dominoeffekten im Bankensystem.

Jan Körnert
In: Wolfgang Stützel - Moderne Konzepte für Finanzmärkte, Beschäftigung und Wirtschaftsverfassung. Hrsg. v. Hartmut Schmidt, Eberhart Ketzel und Stefan Prigge.

Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 2001, ISBN 3-16-147614-X, S. 81–103.

Wolfgang Stützel (1925-1987) war einer der anregendsten und prägendsten Gelehrten der letzten 50 Jahre. Stützels weitgefächerte theoretische Arbeiten sowie seine rechts- und wirtschaftspolitischen Vorschläge markierten anfänglich Außenseiterpositionen. Sie setzten sich jedoch in vielen Bereichen durch, wurden und werden weiterentwickelt und wirken sich noch immer aus. Die in diesem Band versammelten Beiträge von 28 Ökonomen und Juristen spiegeln das deutlich wider. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet der bankpolitische Bereich, in dem Elemente der Bankaufsicht wie ‚Value at Risk’ und interne Modelle als Implementierung von Stützels Maximalbelastungstheorie gesehen werden. In den Beiträgen zur Bilanztheorie und Bilanzpolitik zeichnen die Autoren den Weg der Einschränkungen stiller Reserven nach und würdigen die ‚International Accounting Standards’ aus Stützels konzeptioneller Sicht. Im volkswirtschaftlichen Bereich werden Stützels geld- und währungspolitische Positionen, z.B. sein Prinzip der Supranationalität der Geldpolitik, mit Blick auf die Europäische Währungsunion diskutiert. Die Autoren der makroökonomischen Beiträge demonstrieren die Nützlichkeit der saldenmechanischen Analyse unter anderem für die Rentenreform und das Zwillingsdefizit der USA. Den letzten Schwerpunkt bilden zwei Aufsätze zur aktuellen Reform der Unternehmensbesteuerung und zum Steuersenkungsgesetz, denen Stützels Teilhabersteuer-Konzept als Referenz- und Alternativmodell dient. Aus dem Mosaik aller Beiträge tritt Stützel als faszinierender Wissenschaftler hervor, bei dem der Ausgangspunkt der Ökonomie die Menschenwürde war und bei dem Wirtschaftspolitik nicht Interessenverbänden, sondern dem Ganzen zu dienen hatte.

 

Rezension:


Theorien über Dominoeffekte im Bankensystem − Darstellung, Kritik und Regulierungsansätze.

Jan Körnert
In: Finanzielle Märkte und Banken − Innovative Entwicklungen am Beginn des 21. Jahrhunderts. Wolfgang Benner zum 60. Geburtstag. Hrsg. v. Jonny Holst und Marco Wilkens.

Berlin Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8305-0135-8, S. 365-399.

Die finanziellen Märkte befinden sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Die damit verbundenen Chancen und Risiken für die Beteiligten sind immens. Das gilt insbesondere für die traditionellen Geschäftsbanken, die ihre Rolle im Wirtschaftsprozeß in weiten Teilen neu überdenken müssen. Getrieben werden die Veränderungsprozesse unter anderem von der Ökonomisierung des Internets in Verbindung mit den neuen Möglichkeiten der Informationsverarbeitung. Darüber hinaus ist eine fortschreitende kapitalmarktorientierte Ausrichtung der Institutionen des Finanziellen Sektors zu beobachten, die sich in innovativen Konzepten zur Quantifizierung und Überwachung von Risiken sowie in einer Zusammenführung des Erfolgs- und Risikomanagements widerspiegelt. Dieser Sammelband wendet sich an Wissenschaftler und Praktiker, die sich für aktuelle Entwicklungen der Finanzmärkte mit besonderem Blick auf den Bankensektor vor dem Hintergrund innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien sowie moderner Erfolgs- und Risikosteuerungskonzepte interessieren. Hierzu beinhaltet das Buch sechzehn Beiträge der Autoren Thomas Burkhardt, Gerhard Emmerich, Oliver Entrop, Burkhard Henn, Jonny Holst, Anke Jestaedt, Jan Körnert, Ruben J. Lanzerath, Karl Lohmann, Peter Reus, Tobias Schmidt, Stephan Schöning, Hendrik Scholz, Jörg Völker, Bernhard H. Vollmar und Marco Wilkens.


Ausgangspunkte eines systemorientierten Managements der Kundenzufriedenheit am Beispiel von Direktbanken.

Jan Körnert und Karl Lohmann
In: Banken im Wandel: Direktbanken und Direct Banking. Hrsg. v. Hermann Locarek-Junge und Bernhard Walter.

Berlin Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8305-0011-4, S. 195–232.

Direct Banking hat sich in vielen Banken als wichtige Ergänzung zum bewährten Filialgeschäft und als zusätzliche Vertriebsschiene im Privatkundengeschäft etabliert. Filiallose Direktbanken fordern die etablierten Institute durch Nutzung neuer Medien für die Bank-Kunde-Kommunikation, kostengünstige Transaktionen und aggressives Marketing heraus. Der Band Banken im Wandel: Direktbanken und Direct Banking beleuchtet diese Entwicklung und die mit ihr verbundenen Fragen für die Zukunft der Banken aus organisatorischer, ökonomischer und technischer Perspektive. Er basiert auf einer Vortragsreihe an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Dresden. Die Beiträge integrieren den Blickwinkel erfahrener Praktiker mit der Analyse namhafter Wissenschaftler und den Ergebnissen begleitender empirischer Untersuchungen. Drei Hauptteile organisieren die Beiträge der Autoren Jean Allisat, Birgit Benkhoff, Falk Böse, Hans Ulrich Buhl, Wolfgang Dambmann, Werner Esswein, Peter Frankenbach, Thomas Fuchs, Peter Gomber, Hans-Dieter Groffmann, Alexander Hofmann, Carsten Holtmann, Daniel Kockisch, Jan Körnert, Rainer Lasch, Hermann Locarek-Junge, Karl Lohmann, Stefan Müller, Klaus Röder, Manfred Schwaiger, Hermann Meyer zu Selhausen, Torsten Sommer, Michael Stojan, Mario Straßberger, Bernhard Walter, Christof Weinhardt, Peter Wolfersberger, Markus Zinnbauer: I. Markt und Entwicklung II. Personal, Organisation und Technik III. Bankstrategie und Bankmarketing.


Aktienoptionsprogramme für Führungskräfte als Finanzierungs- und Motivationsinstrument.

Jan Körnert
In: Beteiligungskapital in der Unternehmensfinanzierung. Grundfragen − Konzepte − Erfahrungen. Hrsg. v. Maja Berrios Amador, Karl Lohmann und Franz Pleschak.

Gabler Verlag, Wiesbaden 1999, ISBN 3-8244-7051-9, S. 233-253.

Der vorliegende Band präsentiert ausgewählte Beiträge zur Konferenz „Beteiligungskapital in der Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen – Grundfragen, Konzepte, Erfahrungen“, die im April 1999 stattfand, sowie weitere Arbeiten zum Thema. Namhafte Autoren untersuchen u. a. folgende Problemstellungen: Situation des deutschen Marktes für die Beteiligungsfinanzierung und Stellung Deutschlands im internationalen Vergleich, Beteiligungsfinanzierung durch Beteiligungsgesellschaften, Förderung von Beteiligungskapital in Deutschland, Beteiligungsfinanzierung aus Unternehmenssicht sowie Innovative Wege der Risikokapitalakquisition.


Dominoeffekte im Bankensystem – Theorien und Evidenz.

Jan Körnert

Berlin Verlag, Berlin 1998, kart., 23,50 €, ISBN 3-87061-795-0, 238 Seiten.

Bankaufsichtliche Ziele sind besonders gefährdet, wenn Dominoeffekte im Bankensystem auftreten, wobei die Existenz von Dominoeffekten grundsätzlich noch umstritten ist. Die theoretische Basis zur Analyse dieser Effekte bilden die Ansätze von Stützel, Diamond/Dybvig und Paroush. Die Studie zeigt, daß die von diesen Ansätzen bereitgestellten Ursachen-Wirkungs-Beziehungen keinen erschöpfenden Aufschluß über die relevanten Zusammenhänge bei Dominoeffekten liefern. Der Verfasser stellt ein eigenes Konzept zur Erklärung des Geflechts an Ursachen und Wirkungen vor. Zudem weist er die Existenz von Dominoeffekten in der National-Banking-Ära der USA (1863–1913) nach und legt die dominoeffektrelevanten Gefahren der Krise des Bankhauses Barings 1995 offen. Die hier ausgewählten Bankenkrisen erfüllen somit ganz gezielt zwei spezielle Funktionen gleichzeitig: Zum einen dienen sie dem grundsätzlichen Existenznachweis für Dominoeffekte im Bankensystem; zum anderen stellen sie Beispiele dar, mit deren Hilfe die herausgearbeiteten Defizite in den Ursachen-Wirkungs-Beziehungen der oben genannten theoretischen Ansätze besonders deutlich werden. Darüber hinaus zeichnet sich die National-Banking-Ära dadurch aus, daß die Untersuchung weder durch eine Einlagenversicherung noch durch eine Zentralbank beeinflußt werden kann, da es in den USA beide Einrichtungen damals noch nicht gab. Als markantes Merkmal der Barings-Krise 1995 fällt die existentiell-explosive Mischung eines spekulativen Einsatzes von Finanzderivaten unter gleichzeitiger Abwesenheit interner und externer Kontrollen ins Auge, was zu einem der spektakulärsten Bankenzusammenbrüche der letzten Jahre führte. Die Studie richtet sich an alle Interessierten der Bankbetriebslehre, der Bankenpraxis sowie an die direkt Beteiligten der Bankenaufsicht.

 

Rezension:


1. Auflage zum Studien- und Arbeitsbuch Kosten- und Leistungsrechnung.

Karl Lohmann, Margit Enke und Jan Körnert

Oldenbourg Verlag, München u. Wien 1995, geb., ISBN 3-486-22146-9, 288 Seiten.

Dieses Buch ist aus einer langjährigen Lehrerfahrung im betrieblichen Rechnungswesen entstanden. Es ist ein mustergültiges Studien- und Arbeitsbuch zur Kosten- und Leistungsrechnung im betriebswirtschaftlichen Grundstudium an Universitäten und Fachhochschulen. Inhalt: Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung, Begriffsabgrenzungen und Überblick über die Kostenrechnungssysteme, traditionelle Kostenrechnung, Teilkostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung), Abweichungsanalyse im Rahmen der Plankostenrechung, Lösungshinweise zu den Aufgaben, Glossar.

Das Buch ist nicht lieferbar. Eine 2. Auflage wird derzeit vorbereitet.

 

Rezension: