Aktuelles - Veranstaltungen, Publikationen, Ereignisse
Inspirierende Vorträge in der ältesten Stadt Deutschlands
An der Universität Trier fand am 17. und 18.09.2024 bereits das „14. Internationale Universitäts- und fachübergreifende Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar“ statt. Nach 2013 und 2018 war Trier damit zum dritten Mal der Austragungsort des Seminars. Organisiert wurde das gut besuchte Treffen von den dortigen Lehrstühlen für Steuerlehre und für Wirtschaftsprüfung.
Teilgenommen haben dreißig Personen: Professoren, Mitarbeiter und Doktoranden der Universität Bremen (Prof. Dr. M. Schellhorn), der Universität Greifswald (Prof. Dr. M. J. Matschke), der FernUniversität in Hagen (Prof. Dr. T. Hering, Prof. Dr. G. Brösel und PD Dr. C. Toll), des ISG Institute Supérieur de Gestion in Paris (Prof. Dr. D. Rapp), der Technischen Universität München (Prof. Dr. M. Moog), der Universität des Saarlandes (Prof. Dr. M. Olbrich), der gastgebenden Universität Trier (Prof. Dr. L. Richter und Prof. Dr. M. Wolz) sowie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Prof. Dr. L. Knoll) und als Praxisgast Wirtschaftsprüfer Dipl.-Kfm. Wolfgang Ernst, Partner, Ernst & Young Luxembourg.
Im Mittelpunkt standen die Vorträge der Nachwuchswissenschaftler M.Sc. Aileen Höchst, M.Sc. Felix Eppler, B.Sc. Anne-Kathrin Lampe, M.Sc. Kristina Stutte, M.Sc. Nicolas Hauptmann. Herr Dipl.-Kfm. Wolfgang Ernst bereicherte das Seminar mit seinem Praxisvortrag.
Den Abschluß des Seminars bildete eine Stadtführung. Beginnend im Palastgarten des Kürfürstlichen Schlosses führte der Weg zur Konstantin Basilika, Liebfrauenkirche und den Dom sowie durch die Gassen der Altstadt zum gemeinsamen Abendessen in der Weinwirtschaft Friedrich-Wilhelm in der Nähe der Jesuitenkirche und dem ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, an dem einst Karl Marx (1835) und der Nestor der Katholischen Soziallehre Oskar von Nell-Breuning (1908) ihr Abitur abgelegt haben.
Das nächste Treffen wird im Herbst 2025 an der FernUniversität in Hagen stattfinden.
Neuauflage 2024: Matschke/Brösel/Toll „Unternehmensbewertung“
Das Buch „Unternehmensbewertung. Funktionen – Methoden – Grundsätze“, Wiesbaden 2024, ist seit Mitte Januar in der 5. Auflage erhältlich. An dem Werk hat neben den beiden begründenden Professoren Manfred Jürgen Matschke und Gerrit Brösel erstmals Privatdozent Dr. Christian Toll als weiterer Koautor mitgewirkt.
PD Dr. Toll hat in Greifswald studiert und war während seiner Studienzeit studentischer Mitarbeiter und Tutor sowie nach dem Studium auch kurz wissenschaftlicher Mitarbeiter an meinem damaligen Lehrstuhl. Er wechselte danach an die FernUniversität in Hagen. Dort wurde er promoviert und habilitierte sich. Er kennt sich daher bereits seit seinem Studium in Greifswald und spätestens seit seiner Dissertation in der Materie bestens aus. Jetzt ist er Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Investitionstheorie und Unternehmensbewertung, der FernUniversität in Hagen von Prof. Dr. Thomas Hering, der sich in Greifswald habilitiert hat. Seine Forschungsergebnisse sind vor allem im Abschnitt über die Ermittlung von Entscheidungswerten unter verhandelbaren Zahlungsmodalitäten in das Buch eingeflossen.
Das Buch wird auch in der Neuauflage geprägt von der funktionalen Sicht auf das Sujet der Unternehmensbewertung und ist in dieser Hinsicht weiterhin konkurrenzlos. Auch wenn die Struktur des Buches unverändert geblieben ist, ist es dennoch in allen Teilen nicht bloß gründlich durchgesehen und hinsichtlich der Literatur aktualisiert worden, sondern auch inhaltlich überarbeitet und ergänzt worden. Das heißt: Es präsentiert die funktionale Unternehmensbewertung umfassend, kompetent und aktuell.
Alle wichtigen Bewertungsmethoden werden auf ihre Eignung geprüft und der relevanten Funktion der Unternehmensbewertung zugeordnet. Um die Transparenz der Unternehmenswertermittlung zu erhöhen, wird der Bewertungsprozess in drei Schritte zerlegt:
- Beschaffung der Informationen,
- deren Transformation in den gesuchten Wert sowie
- Verwendung dieses Wertes.
Die Unternehmensbewertung wird dabei nicht nur für Kauf und Verkauf, sondern explizit auch für Fusion und Spaltung analysiert. Das Literaturverzeichnis umfaßt 1.350 zitierte Fundstellen und erfüllt so zugleich auch die Funktion einer Bibliographie auf dem Gebiet der Unternehmensbewertung.
Didaktisch unterstützt wird der Wissenstransfer in jedem Kapitel durch klar formulierte Lernziele sowie ausgewählte Kontrollaufgaben. Aufgrund des systematischen Konzepts eignet sich das Buch sehr gut zum Selbststudium.
Zur Verlagsseite geht es hier.
20 Jahre „Greifswalder“ Doktorandenseminar: Jubiläum an der Universität des Saarlandes
Am 31. Mai und am 1. Juni 2023 fand auf dem weitläufigen Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken in den Räumlichkeiten des „August-Wilhelm Scheer Graduate Centre“ das „13. Universitäts- und fachübergreifende Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar“ statt. Das ursprünglich von mir an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald im Vorfeld meines 60. Geburtstages begründete „Greifswalder Doktorandenseminar“ feierte damit in diesem Jahr seinen 20. Jahrestag.
Das Seminar wurde vom Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes ausgerichtet. Herr Univ.-Prof. Dr. Michael Olbrich, Direktor des Instituts, der in Greifswald promoviert wurde, eröffnete das Seminar und begrüßte alle Teilnehmer. Vertreten waren, neben der gastgebenden Universität des Saarlandes, auch die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die FernUniversität in Hagen, das ISG Institute Supérieur de Gestion in Paris, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Technischen Universitäten Freiberg und Kaiserslautern, die Universität Trier, die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes sowie das Bistum Limburg. Daneben haben zwei Praxisvertreter der Calandi GmbH sowie ein Vertreter des Hauptsponsors der Veranstaltung, die Moore Treuhand Kurpfalz GmbH, mit Vorträgen das Seminar bereichert.
Nach der Vorstellung aller Teilnehmer starteten die Vorträge der Fachteilnehmer. Den Auftakt machte Herr M. Sc. Daniel Leyendecker, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes, mit der Vorstellung seines Forschungsprojektes zu den International Valuation Standards aus bewertungstheoretischer Sicht. Erste Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die vorgegebene Zielsetzung des erlassenden IVSC, einheitliche Bewertungsstandards im Dienste des öffentlichen Interesses schaffen zu wollen, nicht erreicht wird, weil die Bewertungsstandards den aktuellen Forschungsstand der Bewertungstheorie nicht berücksichtigen. Herr M. Sc. Marcus Kalwa, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes, fuhr mit einem Vortrag zur Bilanzierung von dezentralen autonomen Organisationen (DAO) nach HGB fort. Für die Bilanzierung bedeutend ist die Struktur der DAO, auf deren Ausgestaltungsmöglichkeiten Herr Kalwa ausführlich einging. Nach dem Mittagessen auf dem Campus stellten Frau Dr. Isabell Ofer und Herr Kevin Gwozdz, beide Vertreter der Calandi GmbH, zwei von ihnen kürzlich betreute Unternehmensverkäufe vor. Interessiert waren alle Teilnehmer, insbesondere die mit dem Forschungsschwerpunkt zur Unternehmensbewertung, wie die Preisfindung in beiden Fällen vonstattenging. Mit einem Beitrag von Herrn M. Sc. Christian Bongers, Mitarbeiter der Universität des Saarlandes, ging der erste Seminartag zu Ende. Herr Bongers referierte über die Bilanzierung von Kryptokunst. Eine der vielen Fragen, welche sich in diesem Zusammenhang stellen, ist: Handelt es sich bei Kryptokunst überhaupt um Kunst? Hierzu wurde ausgiebig, kontrovers und stellenweise auch scherzhaft diskutiert.
Das diesjährige Rahmenprogramm führte die Runde in die „Unterirdische Burg“ – eine Führung im Historischen Museum Saar und ein Stück Geschichte des Saarlandes. Im Anschluss daran traf man sich im Brauhaus „Zum Stiefel“ im Saarbrückener Ausgeh-Viertel.
Zu Beginn des zweiten Seminartages trug Herr Dr. Mattias Oppold, Technische Universität Kaiserslautern, zu seiner Einordnung von Riegers Privatwirtschaftslehre als Praxeologie vor. Dieser Einblick in das Wirken von Rieger erlaubte einen befruchtenden Blick über den eigenen Tellerrand der meisten Teilnehmer, denn Riegers Sicht ist heute eher unbekannt. Die Vorträge des forschenden Nachwuchses beendete Herr M. Sc. Moritz Uttscheid, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, mit seinem hochaktuellen Vortrag zur „Methodik und empirischen Untersuchung steuergetriebener Cum/Ex-Transaktionen in Deutschland“. Letztlich referierte Herr WP/StB Prof. Dr. Christoph Freichel, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und Vertreter der Moore Treuhand Kurpfalz GmbH, zum Thema „Nomen est omen oder nur Schall und Rauch? Wirtschaftsprüfer – Rahmenbedingungen, Normen, Genese“. Sehr anschaulich erläuterte Herr Prof. Freichel, ehemaliger Doktorand von Herrn Professor Brösel, die Einflussfaktoren zur Entstehung des Berufstandes der Wirtschaftsprüfer, seine normativen Elemente und schließlich zur Berufsbezeichnung „Wirtschaftsprüfer“.
Das Seminar war geprägt durch rege Diskussionsrunden, in denen den Referenten Fragen gestellt und Anregungen im Hinblick auf deren Forschungsvorhaben gegeben werden konnten oder auch „laut gedacht“ wurde. Das Seminar fand wieder einmal sehr großen Anklang bei den Teilnehmern. Herr Prof. Olbrich schloss mit guten Wünschen und einer Danksagung an sein Team für die Unterstützung bei den Vorbereitungen zum Seminar die Veranstaltung. Dem schließen wir uns gerne an! Das nächste Seminar wird 2024 an der Universität Trier stattfinden.
Handbuch der Unternehmensbewertung in dritter Auflage
Das Handbuch der Unternehmensbewertung, ISBN (Print) 978-8462-1396-4, ist Anfang 2023 in dritter Auflage erschienen. Es umfasst 1794 arabisch und XLVI römisch paginierte Seiten und ist damit das umfangreichste Spezialwerk zur Unternehmensbewertung nicht bloß in deutscher Sprache.
Der Herausgeberkreis sowie der Verlag unterscheiden sich von Auflage zu Auflage: Die erste Auflage aus dem Jahr 2013 wurde von WP StB Karl Petersen, WP StB Dr. Christian Zwirner sowie Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel herausgegeben und erschien im Bundesanzeiger Verlag in Köln. Bei der zweiten Auflage aus dem Jahr 2017 waren Petersen und Zwirner die Herausgeber. In der dritten Auflage wird es von Petersen und Zwirner sowie Gregor Zimny, M.Sc., Certified Valuation Analyst, herausgegeben. Das Buch hat auch den Verlag gewechselt. Es ist jetzt bei Reguvis Fachmedien in Köln, www.reguvis.de, erschienen und kostet nach der Subskriptionsphase 159 €.
Stets geblieben und weiterhin das Markenzeichen dieses Handbuchs ist seine konsequente Orientierung an der von mir mitbegründeten „Funktionalen Unternehmensbewertung“ mit der Unterscheidung von Haupt- und Nebenfunktionen. Diese Sichtweise prägt den Aufbau des Handbuches:
- A. Grundlagen der Unternehmensbewertung,
- B. Unternehmensbewertung im Rahmen der Entscheidungsfunktion,
- C. Unternehmensbewertung im Rahmen der Argumentationsfunktion,
- D. Unternehmensbewertung im Rahmen der Vermittlungsfunktion,
- E. Unternehmensbewertung im Rahmen der Nebenfunktionen,
- F. Sonderprobleme bei der Unternehmensbewertung,
- G. Bewertungsobjektspezifische Besonderheiten bei der Unternehmensbewertung,
- H. Branchenspezifische Besonderheiten bei der Unternehmensbewertung.
Von den acht Beiträgen zu den Grundlagen stammen vier Beiträge von mir: A.1. Theoretische Grundlagen, S. 3–30, A.2. Grundzüge der funktionalen Unternehmensbewertung, S. 31–53, A.3. Methoden der Unternehmensbewertung, S. 55–89, und A.4. Grundsätze der Unternehmensbewertung, S. 91–126. Den Beitrag A.6. zur Due Diligence hat der Greifswalder Honorarprofessor WP StB RA Prof. Dr. Wolfgang Koch beigesteuert.
Nimmt man bei den Autoren den Bezug zu Greifswald zur Grundlage, so sind neben mir und W. Koch noch die ehemaligen Greifswalder Univ.-Prof. Dr. Thomas Hering (B.2 und B.3), Priv.-Doz. Dr. Christian Toll (B.2 und B.3), Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel (B.4), Martin Toll (E.9), jetzt alle FernUniversität in Hagen, Prof. Dr. Marcus Bysikiewicz (C.6 und E.8), jetzt Europäische Fernhochschule Hamburg - University of Applied Sciences, Univ.-Prof. Dr. Michael Olbrich (C.11 und C.13) und sein Schüler Dr. Niko Frey (C.11 und C.13), jetzt Universität des Saarlandes in Saarbrücken, sowie Prof. Dr. Michael Lerm (G.4), jetzt Duale Hochschule Gera-Eisenach, zu nennen. Insgesamt haben an diesem Werk 79 Autoren mitgearbeitet, so daß der Anteil „Greifswalder“ Autoren fast dreizehn Prozent beträgt.
Den Herausgebern ist zu bestätigen, dass das Handbuch die von ihnen beabsichtigte Aufgabenstellung in hervorragender Weise erfüllt: „Ziel des vorliegenden Handbuchs ist es, den Lesern ein wissenschaftlich fundiertes, aber gleichzeitig auch praxistaugliches Nachschlagewerk zu liefern, um Unternehmensbewertungen sachgerecht zu erstellen und/oder zu interpretieren. Wie schon in den beiden Vorauflagen liegt der Fokus des Handbuchs auf praxisorientierten Aufbereitungen, anwendungsorientierten Hinweisen sowie zahlreichen Beispielen und Abbildungen, die das Verständnis zum komplexen Thema Unternehmensbewertung erleichtern sollen.“
Das vorliegende Handbuch ist ein umfassendes praxistaugliches Nachschlagewerk, aber zugleich auch ein gelungenes Beispiel wie wissenschaftliche Grundlagenarbeit in die Praxis wirkt, sodass ich ihm eine weite Verbreitung wünsche.
M. J. Matschke
12. Universitäts- und fachübergreifendes Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar am 28. und 29. Juni 2022 in Würzburg
Nach der Arena auf Schalke im Jahr 2019 und nach den Corona bedingten Unterbrechungen in den Jahren 2020 und 2021 fand im Jahr 2022 das Seminar in Räumen des „Martin von Wagner“ Museums in der Würzburger Residenz statt. Die Seminarteilnehmer fanden sich in der Gemäldegalerie unter dem sog. „Rat der Griechen“, dem künstlerischen Meisterwerk des Namensgebers des Museums ein. Trotz einiger kurzfristiger Absagen lag die Anzahl der Teilnehmer im Rahmen der Jahre bis 2019.
Sowohl Prof. Dr. Leonhard Knoll, Würzburg, als örtlicher Organisator als auch Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke, Greifswald, als Gründer des Seminars konnten leider die Teilnehmer nur über Videobotschaften begrüßen.
Die örtliche Begrüßung übernahmen daher Frau Prof. Dr. Daniela Lorenz, Würzburg, Lehrstuhl für BWL und Unternehmensfinanzierung, und Herr Nikolaus Pöhlmann M.Sc., Würzburg, Leiter der Vermögensverwaltung der Fürstlich Castell‘schen Bank als Sponsor.
Nach einer Vorstellungsrunde folgten die Fachvorträge. Zu Beginn beleuchtete Herr Prof. Dr. Burchert von der FH Bielefeld die Facetten der Schwarzmarktaktivitäten in der Gesundheitsbranche. Mit anschaulichen Beispielen wurde auf den für Krankenkassen entstehenden Schaden aufmerksam gemacht. In architektonisch passendem Rahmen wurde sodann die Bilanzierung von Kunstgegenständen durch Herrn Christian Bongers M.Sc. von der Universität des Saarlandes behandelt. Dabei erfolgte eine Einführung in die Vorgehensweise und die Hürden bei Kunstgegenständen als Bilanzierungsproblem.
Mit einer kritischen Analyse von Modigliani und Miller sowie dem CAPM fanden im Vortrag von Herrn Prof. Dr. Schildbach, Emeritus der Universität Passau, auch Klassiker der Finanzierungstheorie Einzug in das Vortragsprogramm. Neben solchen klassischen Themen wurde auch zu aktuellen Aspekten der Betriebswirtschaft mit Bezug auf Kryptoassets vorgetragen: Herr Alexander Maas M.Sc. von der Universität des Saarlandes referierte über die Einbindung von „crypto mining“ in unternehmerische Entscheidungen aufgrund der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung. Den Abschluß des ersten Seminartages bildete der Vortrag von Herrn Prof. Dr. Werner Gleißner, Vorstand der FutureValue Group AG und Honorarprofessor der TU Dresden, zum Themengebiet der Unternehmensbewertungslehre.
Im Anschluss fand das gelungene Rahmenprogramm mit einer Führung durch den historischen Weinkeller im staatlichen Hofkeller der Residenz und darauffolgendem Abendessen im Innenhof der Bürgerspital Weinstuben statt.
Am zweiten Seminartag wurde zunächst eine Reihe von Themen der Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung erörtert. Herr Johannes Pampel M.Sc. von der Universität des Saarlandes trug diesbezüglich zur Eigenverantwortlichkeit des Wirtschaftsprüfers im Lichte des maschinellen Lernens und damit zu einem Aspekt der Digitalisierung vor. Dabei ging er u.a. auf zukünftige Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz bei der Abschlussprüfung und die potentiellen Gefahren beim Einsatz unüberwachter Systeme ein.
Auch Frau Anne Engelhardt M.Sc. von der Universität des Saarlandes behandelte mit der wertmäßigen Erfassung von unter dem Stichwort Big Data subsumierten Massendaten in Handels- und Steuerbilanz einen Themenbereich des digitalen Zeitalters. Der Forschungsbedarf gründet sich auf die bisher kaum untersuchte bilanzielle Abbildung. Mit dem Forschungsvorhaben von Frau Anja Tischer M.Sc. von der Fernuniversität Hagen wurde eine kritische Betrachtung der Erfolgsdarstellung nach IFRS unternommen. Der letzte Vortrag des zweiten Seminartages von Herrn Dipl.-Kfm. Martin Toll von der Fernuniversität Hagen über die wertorientierte Vergütung von Führungskräften kleiner und mittlerer Unternehmen bildete einen inhaltlichen Kontrast zur sonst dominierenden Bewertung börsennotierter Unternehmen.
Im Anschluß an die Vorträge fand jeweils eine Diskussionsrunde mit reger Teilnahme statt, in der den Referenten Fragen gestellt sowie Impulse bzgl. deren Forschungsvorhaben gegeben werden konnten. Durch die Mannigfaltigkeit der sorgfältig abgestimmten Vortragsthemen entstand in Verbindung mit einem attraktiven Rahmenprogramm ein anregendes und lebhaftes Seminar, das als solches großen Anklang bei den Teilnehmern fand. In dieser überaus positiven Atmosphäre fand sich Herr Prof. Dr. Olbrich dankenswerter Weise bereit, im nächsten Jahr als Gastgeber für die Seminardurchführung zu fungieren. Eine ausdrückliche Danksagung durch Frau Prof. Dr. Lorenz erfuhren alle Mitwirkenden sowie Helferinnen und Helfer.
Das Seminar klang schließlich mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte der Residenzgärten und einer anschließenden Führung durch das Residenzgebäude gebührend aus.
Für alle Bilder: © Dr. Stephan Walochnik, Hagen.
Überraschende Bilddokumente
Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre e. V. (VHB) feiert in diesem Jahr sein 100-Jahr-Jubiläum (https://vhbonline.org/ueber-uns/100-jahre-vhb).
Ich bin seit 1977 Mitglied des Verbandes sowie Mitglied in den Wissenschaftlichen Kommissionen „Nachhaltigkeitsmanagement“, „Öffentliche Betriebswirtschaftslehre“ und „Rechnungswesen“. Mein Engagement beschränkte sich zumeist darauf, an Jahrestagungen des Verbands um Pfingsten und an Konferenzen der Kommissionen teilzunehmen, um persönliche Kontakte zu pflegen.
Zuletzt war ich als Emeritus auf den Jahrestagungen in Würzburg (2013), Leipzig (2014), Wien (2015), München (2016) und St. Gallen (2017) – und merkte von Jahr zu Jahr, daß es in meiner Altersklasse zunehmend einsamer wird. Da hilft die nette Betreuung als „Seniormitglied“ durch den Vorstand auch nicht viel. Aktiv dabei war ich nur auf der 78. Jahrestagung des VHB vom 18. bis 20. Mai 2016 an der Technischen Universität München bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Unternehmensbewertung“.
Um so überraschender war für mich der Hinweis von Thomas Hering, der sich 1999 an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald habilitiert hat und seit 2000 Ordinarius an der FernUniversität Hagen ist, daß ich in „100 Jahre VHB: Der Film“ (https://vhbonline.org/ueber-uns/100-jahre-vhb-der-film) kurz zu sehen sei. Wie das? Das bleibt unbeantwortet. Bei 200 Sekunden Filmlänge und ca. 2.900 Mitgliedern ist, eine Sekunde im Film sichtbar zu sein, ein unverdientes Privileg, und es gab sogar noch ein weiteres Bild (https://www.bwlinbildern.de):
Während das Bild im Film haarmäßig als ausgeglichen gelten kann: 3 Träger spärlicher Haarpracht, eine Dame (Kollegin Birgitta Wollf, Frankfurt/M.) und zwei mit ihr bei der Haarlänge massiv konkurrierende Herren, zeigt das zweite Bild von der VHB-Jahrestagung 2014 in Leipzig eine Runde älterer Herren ohne bemerkenswerte Frisurunterschiede.
Dessen Bildunterschrift lautet: „Die VHB-Jahrestagung ist weltweit die einzige wissenschaftliche Konferenz, auf der auch die großen Namen aus allen betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen miteinander ins Gespräch kommen – wie hier (von links) Eberhard Dülfer, Martin Richter, Richard Köhler, Jürgen Matschke, Arnold Picot, Wolfgang Weber und Günther Gebhardt.“ Zu ergänzen ist, daß hinter Richard Köhler noch (verdeckt) Oskar Grün, Wien, zu sehen ist. Der Herr, der dem Betrachter den Rücken kehrt, ist nicht Günther Gebhardt. Aber wer es ist, weiß ich nicht.
Meine Bemerkung von der „Vereinsamung“ läßt sich am Bild aus Leipzig verdeutlichen. Seit 2014 verstarben: Eberhard Dülfer (1924 – 2016), Marburg, Arnold Picot (1944 – 2017), München, Wolfgang Weber (1939 – 2019), Paderborn, und Richard Köhler (1936 – 2020), Köln. Mit Arnold Picot habe ich zu Beginn der 1990er Jahre eng beim Aufbau der Wirtschaftswissenschaften der TU Bergakademie Freiberg zusammengearbeitet.
„Geburtshelfer“ und „Schützende Hand“ – Gedenken an Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Albach
Offener Brief an die Mitglieder der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät von Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke
Ich schreibe aus Anlaß des Todes von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Albach, der am 25. Dezember 2021 verstorben ist. Bei den Ökonomen unter Ihnen gehe ich davon aus, daß ich Horst Albach nicht besonders vorstellen muß, auch wenn dies für die Jüngeren vielleicht nicht mehr gilt. Den anderen sei nur gesagt, daß Horst Albach einer derjenigen deutschen Betriebswirte gewesen ist, der in Theorie und Praxis höchste Anerkennung genoß.
Warum aber greife ich seinen Tod auf? Ich hatte in verschiedenen Phasen meines Lebens mit ihm Kontakt.
Während meiner Studienzeit in Köln habe ich Horst Albach im Rahmen eines Hauptseminars von Erich Gutenberg kennengelernt. Erich Gutenberg, bei dem ich Industriebetriebslehre in Köln studiert habe, war sein Schwiegervater. Das war in der ersten Hälfte der 1960er Jahre, wahrscheinlich im Sommersemester 1965. Dies allein wäre indes kein Grund, seiner mit Blick auf unsere Fakultät zu gedenken.
Im Mai 1994 traf ich Horst Albach in Greifswald im Fakultätsgebäude gegenüber dem Dom als Mitglied einer Kommission, die über die Struktur des Bereichs Wirtschaftswissenschaften an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald beriet. Deren Vorschlag ist angenommen und umgesetzt worden. Die heutige Struktur des Bereichs Wirtschaftswissenschaften entspricht diesem Vorschlag weitgehend, abgesehen von den beiden später hinzugekommenen Professuren, die die Kollegen Körnert und Steinrücke jetzt innehaben.
Neben Horst Albach, der aus Berlin kam, denn er hatte damals einen Lehrstuhl an der Humboldt-Universität, waren noch Prof. Dr. Joachim Möller von der Universität Regensburg sowie ich von der Technischen Universität Clausthal in der Kommission. Herr Möller hatte zu dieser Zeit einen Ruf nach Greifswald für VWL und ich einen Ruf für BWL.
Horst Albach war insofern einer der „Geburtshelfer“ des Bereichs Wirtschaftswissenschaften. Seinem Einfluß im Wissenschaftsrat ist es mit zu verdanken, daß der Bereich letztlich überlebt hat. Er war in kritischer Zeit also auch „Schützende Hand“. Wenn ich ihn später auf Tagungen des Verbandes der Hochschullehrer für BWL traf, erkundigte er sich stets, wie es um den Bereich steht.
Die kritische Phase, in der es um Existenz oder Nicht-Existenz ging, war in der Zeit meines Pro- und Dekanats 1999/2000, als nach den Vorstellungen des Landes die BWL in Rostock "mit dem Zweig Gesundheitsmanagement oder Pharmaökonomie in Greifswald“ und die Rechtswissenschaften in Greifswald „mit den Spezialisierungen wie See- und Wirtschaftsrecht wie bislang in Rostock“ angeboten werden sollten, wie es in einem Bericht der OZ vom 02.06.1999 hieß. Angeblich forderte dies der Wissenschaftsrat. Dabei wußte ich aus Gesprächen mit Prof. Dr. Peter Oberender von der Universität Bayreuth, der ebenfalls im Wissenschaftsrat und ein weiterer Kontaktmann für mich war, was dem Wissenschaftsrat vorlag. Auch über Peter Oberender konnte ich unsere Argumente für den Erhalt des Bereichs dem Wissenschaftsrat „indirekt“ vortragen. Freilich stand der Wissenschaftsrat dem Aufbau der BWL in Greifswald aus Gründen mangelnder Landesfinanzen lange skeptisch-ablehnend gegenüber. Aber er gewährte Aufschub und erlaubte damit Entfaltungsmöglichkeiten.
Es ist jetzt nicht der Raum, auch weil ich mich weitgehend auf keine Unterlagen, sondern nur auf wenige Mailkorrespondenzen stützen kann, den weiteren „Kampf" um den Bereich Wirtschaftswissenschaften im einzelnen nachzuzeichnen, der sich bis in die Jahre 2005/06 erstreckte. Vielleicht kann dies später einmal nachgeholt werden. Denn das, was ist, ist kein „Himmelsgeschenk“, sondern in Auseinandersetzungen „erworben".
Horst Albach sowie dem bereits 2015 verstorbenen Peter Oberender haben der Bereich Wirtschaftswissenschaften und damit auch unsere Fakultät viel zu verdanken. Mit diesen Zeilen möchte ich daran erinnern.
Unternehmensbewertung in Englisch
Die „Unternehmensbewertung“ von Manfred Jürgen Matschke und seinem Schüler Gerrit Brösel ist nun auch in englischer Sprache verfügbar.
Bislang gab es Übersetzungen ins Polnische (2011) und ins Russische (2018). Es handelt sich bei den Übersetzungen um eine auf ca. 400 Seiten gekürzte Fassung der ersten deutschen Auflage, die jedoch jeweils hinsichtlich der Quellen aktualisiert worden ist.
Die Autoren bereiten momentan die fünfte deutsche Auflage vor. Sie wird mit Privatdozent Dr. Christian Toll, FernUniversität in Hagen, einen weiterer Autor haben und soll 2023 erscheinen. PD Dr. Toll hat in Greifswald studiert und wurde 2010 vom Matschkes Schüler Prof. Dr. Thomas Hering in Hagen promoviert. Er habilitierte sich dort 2019 mit der Schrift „Finanzwirtschaft und Unternehmensbewertung“.
Ende und Neubeginn einer Tradition: 14. universitätsübergreifendes Studentenseminar fand in Hagen statt!
Am 08. und 09. Juli 2019 fand das gemeinsame Studentenseminar von Prof. Dr. M. J. Matschke mit Prof. Dr. T. Hering von der FernUniversität erstmals in Hagen statt. Gegenstand war wie immer auch der Bereich der Unternehmensbewertung. Hierzu referierte neben den Studenten auch Prof. Dr. Matschke. Er sprach zum Thema „Zum Realitätsgehalt der funktionalen Unternehmensbewertung“. Für die Studenten ist die Mitwirkung von Prof. Matschke von besonderem Interesse, da er als Begründer der funktionalen Unternehmensbewertung authentisch über Beweggründe, Probleme sowie Entwicklungsstufen berichten kann.
Das Seminar 2019 in Hagen ist ein Neubeginn. Denn von 2003 bis 2017 fand das gemeinsame universitätsübergreifende Studentenseminar insgesamt dreizehn Mal in Greifswald statt. An ihm konnten neben den Fernstudenten stets auch Greifswalder Studenten teilnehmen. Dieses Seminar war dafür als entsprechende Zusatzlehrveranstaltung im Vorlesungsverzeichnis von Greifswald angekündigt. Zugleich war es Gegenstand von Anträgen von Prof. Dr. Matschke nach dem Landeshochschulgesetz (§ 50 II LHG) auf Feststellung des Status eines Mitgliedes der Universität bei der Rektorin, zuletzt der erteilten, bis zum 31.03.2018 gültigen Feststellung der Rektorin. Einen Antrag auf erneute Feststellung ab 01.04.2018 bis 31.03.2019 lehnte die Rektorin überraschenderweise jedoch ab. Noch ist der Streit darüber rechtlich nicht abgeschlossen. Ausgeschlossen ist jedoch, daß das Studentenseminar jemals wieder in Greifswald stattfinden wird. Prof. Dr. Matschke: „Mein Verständnis von einer weltoffenen Universität orientiert sich nicht an provinzieller Engstirnigkeit, wann etwas als Lehrveranstaltung der Greifswalder Universität anzusehen sei.“
Doktoranden-Seminar 2019 unter königsblauem Himmel ‚auf Schalke’
Am 24. und 25. Juni 2019 nahmen – mittlerweile bereits zum elften Mal – Lehrstühle für Betriebswirtschaftslehre an dem von Univ.-Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke begründeten „Universitäts- und fachübergreifenden Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar“ teil. Das Seminar fand in diesem Jahr in zweierlei Hinsicht unter königsblauem Himmel statt: So begrüßte Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsprüfung der FernUniversität in Hagen, als Gastgeber des diesjährigen Seminars die fast 40 Teilnehmer bei über 35 Grad Celsius unter einem wolkenlosen Himmel; zudem hatte er die Seminarräume in der Veltins-Arena, Heimat des FC Schalke 04, reserviert.
„Die FernUniversität Hagen ist von den Studentenzahlen her die größte Universität Deutschlands, Schalke 04 von der Mitgliederzahl her einer der größten Sportvereine der Welt und Hagen das Tor zum Ruhrgebiet. Da liegt es nahe, ein solches Seminar ‚auf Schalke‘ durchzuführen“, äußerte sich Professor Brösel. Auf die Frage, was denn Schalke 04 mit einer Promotion an einem betriebswirtschaftlichen Lehrstuhl zu tun hat, antwortete er: „Schalke ist der Kumpel-und-Maloche-Verein. Soweit ich mich an meine Promotionszeit erinnern kann, war dies eine wahre Zeit der Maloche. Da braucht es die Unterstützung zahlreicher Kumpel.“
Insgesamt stand das diesjährige Seminar im Zeichen der Betriebswirtschaftslehre sowie des Sports, aber auch des Bergbaus.
Dass die Bereiche „Betriebswirtschaftslehre“ und „Sport“ sich keineswegs ausschließen, sondern hervorragend ergänzen, zeigten Dipl.-Kfm. Philipp Abel, Technische Universität München, mit dem Thema „Der Torwart vor der Effizienzlinie – mit der in auf der Suche nach dem leistungsstärksten Handballtorwart“ sowie Dr. Claudio Kasper, Leiter Controlling & Corporate Finance des FC Gelsenkirchen Schalke 04 e. V., mit seinem Vortrag „Controlling im Teamsport“. Er erörterte, wie das sog. Spielervermögen bewertet wird und welche Herausforderungen bei der Finanzplanung eines Bundesligavereins zu berücksichtigen sind. Bei einer Führung durch die Veltins-Arena konnte sich die Teilnehmer vom Vorhandensein der bilanzierten Vermögensgegenstände überzeugen, wenngleich das „Spielervermögen“ noch im Urlaub war.
Im Seminar wurden Forschungsarbeiten in angenehmer und aufgeschlossener Atmosphäre präsentiert. Vom Lehrstuhl des Gastgebers wurden gleich vier Forschungsprojekte aus den Bereichen „Unternehmensbewertung“ und „Wirtschaftsprüfung“ vorgestellt. Dipl.-Kfm. Patrick Thielmann hielt einem Konzeptvortrag zur Unternehmensbewertung mit dem Titel „Verhaltensbasierte/dynamische Argumentationswerte in Verhandlungen“. M. Sc. Kristina Stutte befasste sich mit dem Thema „Lehren aus Bilanzskandalen – Betrachtung aus Sicht der Abschlussprüfung“. Dr. Marina Müller präsentierte ihre Dissertationsergebnisse zum Thema „Vertrauen durch Transparenz – Eine verhaltenswissenschaftliche Analyse im Kontext der Abschlussprüfung“. Dipl.-Wirt.-jur. Katharina Dillkötter hielt einen Vortrag zum Thema „Zur Skalierung der Prüfung des Qualitätssicherungssystems“.
Aber damit war das Seminar nicht beendet. M. Sc. Katrin Lazarz, Doktorandin bei Univ.-Prof. Dr. Dieter Schneeloch, Abteilung für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre der FernUniversität in Hagen, referierte zum Thema „Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen nach IFRS und nach der handelsrechtlichen Rechnungslegung – Ein kritischer Vergleich“. Prof. Dr. Christoph Freichel, Andersen Tax GmbH Steuerberatungsgesellschaft sowie Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, referierte zum Thema „Prüfungsgrundsätze – quo vadis?“. Prof. Dr. Heiko Burchert, Fachhochschule Bielefeld, hielt einen informativen und humorvollen Spezialvortrag zum Thema „Das Schrifttum von Manfred Jürgen Matschke – Eine vergleichende Analyse“ – mit verblüffenden Ergebnissen zur Anzahl der gedruckten Seiten, der Distanzlänge aller Titel, deren Stapelhöhe und ihrem Gewicht, der mit den Publikationen abdeckbaren Rasenfeld- und Torflächen sowie ihrer weltweiten sprachlichen Reichweite!
Im Vereinslied des FC Schalke 04 heißt es u. a. „Tausend Feuer in der Nacht haben uns das große Glück gebracht“. Dies zeigt die Verknüpfung zwischen dem Bergbau, dem Verein und der Region. Die Schließung der letzten Zeche zum 21.12.2018 war mit ein Grund für die Organisatoren, den Seminarteilnehmern die Bedeutung des Bergbaus für die Region zu demonstrieren. Eine Führung durch das Welterbe „Zeche Zollverein“ mit dem Titel „Über Kohle und Kumpel“ sowie ein Bergmannsbuffet mit schwarzem „Kohlebrot“ im traditionellen „Fünf Mädelhaus“ in Essen rundeten das in jeder Hinsicht gelungene Programm ab.
Teilnehmende Lehrstühle am elften „Universitäts- und fachübergreifenden Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar“ waren – neben dem gastgebenden Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsprüfung der FernUniversität in Hagen (Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel) – der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Investitionstheorie und Unternehmensbewertung der FernUniversität in Hagen (Univ.-Prof. Dr. Thomas Hering), der Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre der Technischen Universität München (Univ.-Prof. Dr. Martin Moog), das Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes in Saarbrücken (Univ.-Prof. Dr. Michael Olbrich), der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung (Univ. Prof. Dr. Matthias Wolz) und der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Unternehmensrechnung (Univ.-Prof. Dr. Lutz Richter), beide Universität Trier, sowie der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship und betriebswirtschaftliche Steuerlehre der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (Univ.-Prof. Dr. Karina Sopp).
Neben den Teilnehmern dieser Lehrstühle und den schon erwähnten Vortragenden Prof. Dr. Freichel und Prof. Dr. Burchert bereicherten apl. Prof. Dr. Leonhard Knoll als Vertreter des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensfinanzierung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie Daniel Pankofer als ehemaliger Handballprofi, aktueller Geschäftsführer beim HC Rhein Vikings in Düsseldorf sowie als externer Doktorand von Univ.-Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfungswesen der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, die Veranstaltung.
Aufgrund des interessanten fachlichen und persönlichen Austauschs sieht Univ.-Prof. Dr. Matschke sich weiterhin darin bestärkt, die Seminartradition fortzuführen, auch wenn künftig das in jeder Hinsicht außerordentliche Niveau des Seminars im Jahr 2019 wieder auf das universitär übliche zurückgeführt werden muss. Univ.-Prof. Dr. Brösel als Gastgeber dankte für das von allen geteilte Lob, machte jedoch deutlich, dass das Seminar ohne Unterstützung nicht zustande gekommen wäre. Er bedankte sich deshalb ausdrücklich bei der Andersen Tax GmbH Steuerberatungsgesellschaft, dem FC Gelsenkirchen Schalke 04 e. V. und allen „helfenden Händen“.
Brösel/Matschke/Thielmann auf Konferenz in Warschau
Der Beitrag „The argumentation value in business valuation – Theoretical foundation and applications” von Professor Dr. Gerrit Brösel, Professor Dr. Manfred Jürgen Matschke und Dipl.-Kfm. Patrick Thielmann wurde zur Research Section der AAB Conference (Auditing, Accounting, Banking) angenommen. Die Konferenz findet am 17. Mai 2019 an der renommierten, 1906 gegründeten Handelshochschule in der Szkoła Główna Handlowa w Warszawie in Warschau statt. International firmiert diese älteste, international am höchsten gerankte Wirtschaftsuniversität Polens unter den Namen „SGH Warsaw School of Economics“.
Die Professoren Matschke und Brösel haben schon mehrere polnische Publikationen zur Unternehmensbewertung vorzuweisen, so unter anderen ein Buch zur funktionalen Unternehmensbewertung unter dem Titel Wycena przedsiębiorstwa. Funkcje, metody, zasady, das 2011 in Warschau im Verlag Oficyna bei Wolters Kluwer Polska erschienen ist. Es wurde von Prof. Dr. Henryk Gurgul, AGH University of Science and Technology in Kraków, übersetzt.
Im deutschen Original Unternehmensbewertung. Funktionen - Methoden - Grundsätze liegt es bereits in 4. Auflage vor. Im Jahre 2018 erschien in Moskau eine russischen Übersetzung Оценка предприятий. Функции – Методы – Принципы.
Erfolgreiche Präsentation auf der „30. Asian-Pacific Conference on International Accounting Issues 2018“ in San Francisco
Die Präsentation des Beitrags „The argumentation value in business valuation – a neglected phenomenon in business research“, der von Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke, Prof. Dr. Gerrit Brösel und Dipl.-Kfm. Patrick Thielmann eingereicht wurde, erfolgte auf der Konferenz in San Francisco. Sie fand in diesem Jahr vom 11. bis 14.11.2018 bereits zum 30. Mal statt.
Der Beitrag, den Herr Thielmann am 12. November 2018 in der SESSION 2(C): “CAPITAL MARKETS ISSUES” von 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr vortrug, erfuhr nicht nur durch die zahlreich erschienenen Zuhörer, sondern auch durch deren positive Rückmeldungen eine große Anerkennung. In dem Beitrag werden die theoretischen Grundlagen der Argumentationsfunktion zur Ermittlung von Argumentationswerten im Rahmen der funktionalen Unternehmensbewertung hergeleitet. Es handelt sich um den ersten Artikel, der speziell die theoretischen Grundlagen der Argumentationsfunktion in englischer Sprache thematisiert.
Festheft der BFuP zum 75. Geburtstag
Aus Anlaß des 75. Geburtstages von Univ.-Prof. Dr. Manfred J. Matschke überreichten die Herausgeber der Zeitschrift „Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis“, Univ.-Profs. Drs. Thomas Hering (FernUniversität Hagen), Michael Olbrich (Universität des Saarlandes), Lutz Richter (Universität Trier), dem Jubilar während einer Festveranstaltung in Trier ein Exemplar des Heftes 3/2018 unter dem Thema „Rechnungswesen und Unternehmenswert“.
In der im Festheft enthaltenen Laudatio hob Univ.-Prof. Dr. Armin Rohde von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (EMAU) insbesondere Matschkes Verdienste beim Aufbau und der nachhaltigen Gestaltung und Sicherung des nach der Wiedervereinigung neugeschaffenen Bereichs Wirtschaftswissenschaften an der Recht- und Staatswissenschaftlichen Fakultät hervor und bedankte sich für die „außerordentliche Kollegialität und Hilfsbereitschaft während unserer langjährigen Zusammenarbeit“.
An Fachbeiträgen enthält das Festheft die folgenden Beiträge:
- Heinz Rehkugler, Jan-Otto Jandl, Marco Wölfle und Felix Löffler: Wertrelevanz von Jahresabschlussinformationen: Ihr Beitrag zur Performance von Investments in börsennotierten Immobilienunternehmen. Univ.-Prof. Dr. Heinz Rehkugler und der Jubilar kennen sich seit Jahrzehnten aus Wissenschaftlichen Kommissionen des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB).
- Mathias Schellhorn und Timo Hesse: Gemeinkosten bei der Bildung von Rückstellungen für belastende Verträge nach IAS 37. WP/StB Prof. Dr. Mathias Schellhorn war Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Clausthal (TUC) und wurde dort mit einer vom Jubilar betreuten Dissertation promoviert. Er ist zugleich als Honorarprofessor an der Universität Bremen tätig.
- Wolfgang Nadvornik und Gudrun Fritz-Schmied: Die Behandlung des Erlasses von Verbindlichkeiten in der Rechnungslegung einschließlich möglicher Einflüsse auf die Unternehmensbewertung. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Nadvornik von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Jubilar kennen sich seit Nadvorniks Tätigkeit als Lehrstuhlvertreter an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (EMAU) in den 1990er Jahren sowie aus der gemeinsamen Arbeit in Kommissionen des VHB.
- Klaus Henselmann: Niedrigzinsen in der Bewertung von KMU nach IDW. Univ.-Prof. Dr. Klaus Henselmann und der Jubilar kennen sich aus der gemeinsamen Mitgliedschaft in einer Wissenschaftlichen Kommission des VHB sowie aus dem Schrifttum, denn K. Henselmann hat zahlreiche Schriften auf dem Gebiet der Unternehmensbewertung verfaßt.
- Heinz-Eckart Klingelhöfer: Finanzwirtschaftliche Bewertung von Investitionen zur Anpassung an Produkthaftungsrisiken. Prof. Dr. Heinz Eckart Klingelhöfer war Mitarbeiter an der TUC sowie am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung der EMAU. Er wurde in Greifswald promoviert und hat sich dort habilitiert. Er ist jetzt an der Tshwane University of Technology in Pretoria, Südafrika, tätig.
- Roland Rollberg: Konsistenz-kongruenz-orientierte Produktionswirtschaft.Univ.-Prof. Dr. Roland Rollberg ist ein langjähriger Kollege an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der EMAU.
Im engen Zusammenhang des 75. Geburtstags stand auch das 10. Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar, das am 25. und 26. Juni 2018 an der Universität Trier stattfand (s. weiter unten).
Klage gegen das Bildungsministerium beim Verwaltungsgericht Schwerin eingereicht!
Anfang der letzten Augustwoche habe ich Klage beim Verwaltungsgericht Schwerin gegen das Land, vertreten durch die Bildungsministerin Hesse, aufgrund der Mißachtung meiner Rechte nach Artikel 10 der Landesverfassung M-V (Petitionsrecht) eingereicht.
Ziel meiner Klage ist es, das Land zu verpflichten, meine Eingaben wegen der Umbenennung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald durch den Senat sachlich zu prüfen, ordnungsgemäß zu bescheiden und substantiiert zu begründen. Denn ich habe bislang vom Ministerium lediglich ein Ende Mai abgeschicktes, auf den 24.04.2018 datiertes Schreiben erhalten, das auf die von mir vorgetragenen zahlreichen Rechtsverstöße im Namensänderungsverfahren des Senats nicht eingeht.
Da ich als Emeritus nicht gegen die Genehmigung als solche klagen kann, möchte ich wenigstens erreichen, daß das Petitionsgrundrecht der Landesverfassung nicht entleert, sondern von der Landesregierung zumindest künftig beachtet wird. Das Ministerium hat die Rechte aller Petenten zu achten und sie nicht mit nichtssagenden Leerformeln abzuspeisen, wie es nicht bloß bei mir geschehen ist.
Vom Studenten in Greifswald zum Präsidenten in Hamburg
Es ist mir eine große Freude, Herrn Prof. Dr. Marcus Bysikiewicz, Studiengangsleiter der Studiengänge „Betriebswirtschaftslehre“ und „Finance und Management“ an der Europäischen Fernhochschule Hamburg (Euro-FH), zu seiner Wahl zum Präsidenten dieser Hochschule zu gratulieren. Seine fünfjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2018. Zuvor war er bereits Vizepräsident für Hochschulentwicklung und Digitalisierung der Bildung dieser privaten Fernhochschule.
Die Euro-FH wurde vor 15 Jahren gegründet und hat ca. 7.000 Studenten in 18 Studiengängen. Als neuer Präsident sieht Prof. Dr. Bysikiewicz „die großen Herausforderungen der Zukunft in einer Fernhochschule in der didaktisch sinnvollen Integration digitaler Lehr- und Lernformate wie bspw. digitaler Lernkarten oder Web based Trainings, um den Lernprozess der überwiegend berufstätigen Studierenden noch effizienter zu unterstützen.“
Marcus Bysikiewiecz studierte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Betriebswirtschaftslehre und war während seines Studiums als studentischer Mitarbeiter und Tutor an meinem Lehrstuhl für „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung“ tätig. Nach dem Diplom verstärkte er das Team der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Unter meiner geschäftsführenden Herausgeberschaft war er in den Jahren 2005 bis 2007 auch Schriftleiter der von mir immer noch mit herausgegebenen Zeitschrift „Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis“. 2008 wurde er mit seiner Dissertation „Unternehmensbewertung bei der Spaltung. Entscheidung – Argumentation – Vermittlung“ an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät promoviert. Auch heute noch lässt er in seine Lehre die Grundsätze der funktionalen Bewertungslehre in die Modulinhalte einfließen und versucht so, Wissenschaft und Praxis zu verknüpfen.
Nach mehrjähriger Praxistätigkeit im Bereich Corporate Finance für internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wurde er im Jahr 2011 zum Professor für Finance und Accounting an die Euro-FH in Hamburg berufen.
10. Universitäts- und fachübergreifendes Seminar in Trier
Am 25. und 26. Juni 2018 fand mittlerweile zum zehnten Mal das von Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke begründete „Universitäts- und fachübergreifende Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar“ – diesmal an der Universität Trier – statt. Neben Lehrstühlen der gastgebenden Universität waren Lehrstühle der FernUniversität in Hagen, der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, der Technischen Universität München, der Tshwane University of Technology Pretoria, der Universität des Saarlandes sowie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vertreten.
Circa 40 Teilnehmende folgten im Senatssaal der Universität, von dessen Terrasse man im Übrigen einen herrlichen Ausblick auf den Campus und die weitere Umgebung des Moseltals genießen konnte, den anspruchsvollen Fachvorträgen, welche sich auf Doktorandenebene von der „Unternehmensbewertung in der Rechtsprechung“ über das „Investitionstheoretische Risikomanagement“ bis zu den „Herausforderungen und Lösungskonzepten bei der Nachwuchsgenerierung in der Wirtschaftsprüfung“ erstreckten.
Darüber hinaus wurden die Forschungsergebnisse einer bereits abgeschlossenen Promotion zum Thema „Funktionale Schadensbewertung“ sowie die Forschungsergebnisse zweier Habilitanden zu den Themen „Wert und (Be-)Wertung aus Sicht von Wiener Grenznutzenschule und Funktionenlehre“ und „Zur Bewertung einer Unternehmensspaltung in Abhängigkeit von den Kapitalmarktcharakteristika“ präsentiert. Ein Vortrag von Prof. Dr. Knoll (Würzburg) zu „Die deutsche Marktrisikoprämie: Darf´s ein bisschen mehr sein?“ sowie ein Praxisvortrag zu den „Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der erstmaligen Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts nach der EU-CSR-Richtlinie“ durch Dr. Markus Warncke, CFO, Villeroy & Boch AG, rundeten das sehr attraktive Fachprogramm ab.
Im Rahmen des nichtfachlichen Programmteils des Seminars wurde für die Teilnehmenden eine Stadtführung organisiert, die unter dem Motto „2000 Schritte – 2000 Jahre“ stand und von der Porta Nigra zu den Ausgrabungen der Therme am Viehmarkt führte. Neben dem Zählen der Schritte wurden selbstverständlich fünf der insgesamt neun sich in Trier befindenden UNESCO-Welterbestätten (Porta Nigra, Dom, Liebfrauenkirche, Konstantinbasilika, Kaiserthermen) bewundert. Der Abschluss fand in einem Weinhaus statt, wo neben leckerem Essen der Moselriesling genossen werden konnte.
Im Juni 2019 wird das dann 11. Universitäts- und fachübergreifende Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar an der FernUniversität in Hagen stattfinden.
Geänderte Grundordnung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität genehmigt
Auszug aus der Pressemitteilung Nr. 074-18 vom 19.04.2018 des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur
"Die rechtliche Prüfung im Genehmigungsverfahren hat ergeben, dass gegen die Änderung der Grundordnung weder in formeller noch in materieller Hinsicht Bedenken bestehen.
Das Verfahren zur Änderung der Grundordnung innerhalb der Universität Greifswald wurde umfassend überprüft. Fehler konnten nicht festgestellt werden. Insbesondere wurde das vorgesehene gestufte Verfahren im Senat und im erweiterten Senat ordnungsgemäß durchgeführt.“
Meine Nachbetrachtung als Einreicher einer Rechtsaufsichtsbeschwerde!
Ich schäme mich für das Land und dessen Bildungsministerium! Seine Genehmigung erfolgte, obwohl im Dezembersenat 2017 a) kein Beschlußvorschlag der Senatskommission (entgegen dem Ausweis in der Tagesordnung!) vorlag und b) niemand sonst (einschließlich der ursprünglichen Antragsteller!) einen Antrag für die Dezembersitzung 2017 eingereicht hatte. Dem Senat lag kein Grundantrag vor. Dennoch wurde ein „Änderungsantrag“ beschlossen. In ihm wurde die zu keinem Zeitpunkt als Antrag in den Senat eingebrachte „Variante 1“ mit den in sich widersprüchlichen „Varianten 2b und 3b“ aus einem Informationsvermerk der Verwaltung verknüpft. Dieses rechtliche Nullum wurde im Januarsenat 2018 unter „Vorlagen aus der Satzungskommission" vom erweiterten Senat beschlossen. Die Behauptung in der Tagesordnung war wie im Dezember 2017 erneut eine glatte Lüge! Denn es gab auch im Januar 2018 keine Vorlage der Satzungskommission für eine Änderung der Grundordnung. Dennoch hat das Bildungsministerium alles abgesegnet. Aus Rechtsbruch wurde so ein „(Schein-)Recht“ geschaffen. Die Entscheidung des Bildungsministeriums ist ein staatliches Förderprogramm für Politikverdrossenheit. Das bedaure ich!
Prof. Dr. M. J. Matschke
Matschke/Brösel „Unternehmensbewertung“ nun auch in russischer Ausgabe: "Оценка предприятий"
Im Jahr 2005 erschien die erste Auflage des Lehrbuches „Unternehmensbewertung. Funktionen – Methoden – Grundsätze“ von Manfred Jürgen Matschke und Gerrit Brösel in deutscher Sprache. Es ist das weltweit erste Lehrbuch, das die funktionale Unternehmensbewertungslehre umfassend beleuchtet. Dabei werden die Fehlentwicklungen und Sackgassen aufgezeigt, die aus der einseitigen Ausrichtung auf die marktpreisorientierten Unternehmensbewertungsmethoden resultieren. Alle wichtigen Bewertungsmethoden werden auf ihre Eignung geprüft und den relevanten Funktionen der Unternehmensbewertung zugeordnet.
Um die Transparenz der Unternehmenswertermittlung zu erhöhen, wird der Bewertungsprozess in drei Schritte zerlegt: 1. Datenbeschaffung, 2. Datentransformation in den gesuchten Wert, 3. Verwendung des Wertes. Die Unternehmensbewertung wird dabei nicht nur aus Käufer-, sondern explizit auch aus Verkäufersicht analysiert. Auch Bewertungen bei Fusionen und Spaltungen von Unternehmen werden behandelt. Abschließend leiten die Autoren Grundsätze funktionsgemäßer Unternehmensbewertung ab. Didaktisch unterstützt wird der Wissenstransfer im Buch durch klar formulierte Lernziele sowie ausgewählte Kontrollaufgaben. Aufgrund des systematischen Konzepts eignet sich das Buch auch sehr gut zum Selbststudium. Von diesem Buch können sowohl Theoretiker als auch Praktiker profitieren.
Professor Matschke ist der Mitbegründer der im Buch vorgestellten funktionalen Unternehmensbewertung, die seit über 40 Jahren in Deutschland einen triumphalen Aufstieg erlebt. Professor Brösel ist Schüler von Matschke und erfolgreicher Lehrbuchautor. Er war als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Unternehmensbewertung tätig. Als Dozent hält er auch Vorlesungen an der Staatliche Wirtschaftsuniversität St. Petersburg.
Die deutsche Ausgabe liegt mittlerweile in der 4. Auflage vor. Vor über fünf Jahren erschien auch eine polnische Ausgabe dieses Werkes (Wycena przedsiębiorstwa – Funkcje, metody, zasady). Diese wurde von Herrn Professor Henryk Gurgul (AGH Universität Krakau) übersetzt und ist im Verlag Officyna von Wolters Kluwer Polska erschienen.
Nach über dreijähriger Arbeit liegt nun auch die russische Übersetzung des bewährten Buches zur „Unternehmensbewertung“ vor: Мачке, Манфред Юрген/Брёзель, Геррит: Оценка предприятий. Функции – Методы – Принципы, КноРус/Москва, 2018. Die Autoren bedanken sich vor allem bei Herrn Mikhail Kozlov, Absolvent des Doppelabschlussprogramms der Staatliche Wirtschaftsuniversität St. Petersburg und der FernUniversität in Hagen, der das Buch übersetzt hat, sowie beim KnorRus-Verlag in Moskau, insbesondere bei Frau Christine Deminskaja, für die sehr gute Zusammenarbeit.
Оценка предприятий. Функции – Методы – Принципы
Мачке, Манфред Юрген/Брёзель, Геррит
КноРус/Москва, 2018
Link zum Verlag: Knorus
Всеобъемлющий, компетентный и актуальный, этот базовый учебник демонстрирует современное состояние функциональной оценки бизнеса. Все важные методы оценки проверяются в учебнике на предмет их пригодности к применению и относятся к соответствующим функциям оценки предприятий. Для повышения прозрачности определения стоимости процесс оценки разбивается на три этапа: сбор данных, преобразование данных в искомое значение, и, наконец, использование полученного значения. Оценка бизнеса анализируется не только с точки зрения покупателя, но и в явном виде с точки зрения продавца. В заключение представляются принципы функциональной оценки бизнеса. Передача знаний дополняется четко сформулированными целями и задачами обучения, а также контрольными вопросами и задачами. Благодаря систематизированности книга также хорошо подходит для самостоятельного изучения. Книга будет полезна как теоретикам, преподавателям и студентам, так и практикующим специалистам.
Профессор, доктор Манфред Юрген Мачке: является одним из основателей представленной в книге функциональной оценки бизнеса, уже в течение более чем 40 лет переживающей в Германии период триумфального роста.
Профессор, доктор Геррит Брёзель: ученик Мачке и известный автор этого и других учебников, ранее неоднократно выступал в роли публично назначенного присяжного эксперта по оценке компаний. Помимо работы в Германии также читает лекции в Санкт-Петербургском Государственном Экономическом Университете.
9. Greifswalder universitätsübergreifendes Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar vom 11. und 12. September 2017 in Wien
Am 11. und 12. September 2017 fand an der Universität Wien zum neunten Mal das von Prof. Dr. M. J. Matschke begründete universitätsübergreifende Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar statt. Die Organisation lag dabei in den Händen von PD Dr. Karina Sopp vom Lehrstuhl für Externes Rechnungswesen der Universität Wien.
Die Fachvorträge fanden an beiden Tagen in der Sky Lounge im 12. Stock des Fakultätsgebäudes am Oskar-Morgenstern-Platz statt. Von dort hatte man einen phantastischen Rundblick über Wien in alle Himmelsrichtungen, so daß Prof. Matschke scherzhaft meinte, daß man noch bei keinem Seminar dem Himmel räumlich wie thematisch so nah gewesen sei. Denn die Spannbreite der fachlichen Themen reichte von der „Rechnungslegung der Katholischen Kirche“ in Deutschland bis zur „Konzernrechnungslegung von Non-Profit-Organisationen“ am Beispiel der „Volkshilfe“ in Österreich. Es wurden von Doktoranden Vorträge am Beginn ihres Promotionsvorhabens gehalten, in denen die Forschungskonzeption zu „Anteilserwerben an gemeinschaftlichen Tätigkeiten“, zur „Bewertung von vermietbaren Wohnimmobilien“ oder zur „Analyse der BFH-Rechtsprechung zu Grundsätzen ordnungsmäßiger Bilanzierung“ im Vordergrund standen. Aber es wurden auch die Ergebnisse einer 2017 abgeschlossenen Promotion zum „Europäischen Prüfungsmarkt im Zeichen der Vereinheitlichung“ vorgestellt. Ein Wiener Habilitand präsentierte die Ergebnisse von Laborexperimenten, in denen es um den Einfluß von „Informationen auf die Ehrlichkeit in der Budgetierung“ ging. Zum Schluß des fachlichen Teils am Dienstag berichtete ein Wirtschaftsprüfer einer der vier weltweit großen WP-Gesellschaften über den Stand der Umsetzung der „EU Audit Reform“ in Österreich.
Das anspruchsvolle fachliche Programm wurde jeweils spätnachmittags ergänzt durch Sonderführungen in der Spanischen Hofreitschule sowie im Hauptgebäude der Universität Wien. Am Abend trafen sich die insgesamt knapp vierzig Teilnehmer zum gemeinsamen Essen im Café Landtmann sowie zum Heurigen im Beethoven-Haus am Pfarrplatz in Heiligenstadt. Dieses Seminar wird allen Teilnehmern nicht bloß fachlich, sondern auch touristisch und kulinarisch in guter Erinnerung bleiben. Die Einladungen zum zehnjährigen Jubiläum des Greifswalder universitätsübergreifenden Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminars im Juni 2018 in Trier sind bereits ausgesprochen.
13. Studentenseminar mit der Fernuniversität Hagen am 10. und 11. Mai 2017 in Greifswald
Zum 13. Mal kamen Studenten der Fernuniversität Hagen auf Einladung von Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke, Greifswald, und Prof. Dr. Thomas Hering, Hagen, in die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. An dieser Veranstaltung konnten wie immer auch Studenten aus Greifswald als Zuhörer und Diskutanten teilnehmen. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung standen Probleme der Unternehmensbewertung. Die Studenten der Fernuniversität Hagen hielten dazu Vorträge.
Student, Mitarbeiter, Kollege: Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel neuer Wöhe-Autor!
„Als ich im Wintersemester 1963/64 mein Studium in Köln begann, gehörte die sechste, unveränderte Auflage des Wöhe aus dem Verlag Franz Vahlen GmbH, Berlin und Frankfurt a. M. 1964, zu meinem Studienbegleiter“, erinnert sich Professor Manfred Matschke. Damals war es die Ausgabe mit der Angabe einer Auflagenhöhe "19. bis 28. Tausend“. Das Buch wies 582 Seiten auf.
Zwanzig Auflagen weiter und 52 Jahre später beträgt die Gesamtauflage des „Wöhe" mehr als 1,5 Millionen Exemplare und umfaßt 991 Seiten Text. Es ist das führende Lehrbuch und ein umfassendes betriebswirtschaftliches Nachschlagewerk zugleich.
"Daß dieses Werk ein ehemaliger Student, Mitarbeiter, Doktorand sowie jetziger Kollege von mir betreut, mit dem ich in einem engen und fruchtbaren wissenschaftlichen und persönlichen Kontakt stehe, erfreut mich außerordentlich. Wer ein solch breit angelegtes Werk wie den Wöhe auf der Höhe des betriebswirtschaftlichen Erkenntnisstandes halten will, braucht ein breites Fundament. Dies meinen Studenten und Mitarbeitern zu vermitteln, war stets mein Ziel als Universitätsprofessor in Lehre und Forschung. Mir scheint, es ist mir bei Herrn Brösel in besonderem Maße gelungen“, freut sich Professor Manfred Matschke.
"Greifswalder ist Mitautor der BWL-Bibel", Ostsee-Zeitung, 07.11.2016
8. Greifswalder universitätsübergreifendes Seminar in Freising
Zum bereits achten Mal nahmen Lehrstühle für Betriebswirtschaftslehre aus Deutschland, Österreich sowie – erstmals – aus der Schweiz an dem von Prof. Dr. Manfred J. Matschke begründeten „Greifswalder universitätsübergreifenden Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar" teil. Matschke ist seit 2008 Emeritus des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung der EMAU Greifswald, sieht sich aber aufgrund der guten Resonanz darin bestärkt, die Seminartradition fortzuführen.
Das Seminar fand vom 05. bis 07. September 2016 in Freising im Palotti-Haus statt. Da Übernachtung, Essen sowie Fachvorträge unter einem Dach stattfanden, war es eine Tagung der kurzen Wege sowie der intensiven persönlichen und fachlichen Begegnung. Alle Teilnehmer fanden das Seminar als organisatorisch sehr gelungen sowie wissenschaftlich und persönlich sehr bereichernd. Neben zwölf Fachvorträgen gab es aber mit den Führungen durch Residenz und Dom in Freising sowie durch die älteste Brauerei der Welt in Weihenstephan auch Horizonterweiterungen kultureller und betriebspraktischer Art.
Die viel gelobte Organisation in Freising lag in den Händen von Prof. Dr. Martin Moog, Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre der TU München. Er gab den Teilnehmern abschließend mit seinem Vortrag zum Thema „Einführung zur Optimierung von Umtriebszeit und Durchforstungsstärke" einen Einblick in sein Lehr- und Forschungsgebiet und brachte ihnen zudem den Freisinger Fichten-Durchforstungsversuch vor Ort im Wald nahe.
Die weiteren Vortragenden kamen vom Lehrstuhl für BWL, insb. Wirtschaftsprüfung (Prof. Dr. Gerrit Brösel), Lehrstuhl für BWL, insb. Investitionstheorie und Unternehmensbewertung (Prof. Dr. Thomas Hering), Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre (Professor Dr. Stephan Meyering), alle FernUniversität in Hagen, ferner vom Institut für betriebswirtschaftliche Steuerlehre der LMU München (Prof. Dr. Deborah Schanz), Lehrstuhl für Controlling der TU München (Prof. Dr. Gunther Friedl), Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre der TU München (Prof. Dr. Martin Moog) sowie vom Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes in Saarbrücken (Prof. Dr. Michael Olbrich), Lehrstuhl für Rechnungslegung der Universität St. Gallen (Prof. Dr. Thomas Berndt), Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Unternehmensrechnung der Universität Trier (Prof. Dr. Lutz Richter) und vom Lehrstuhl für Externes Rechnungswesen der Universität Wien (PD Dr. Karina Sopp).
12. Interuniversitäres Studentenseminar in Greifswald
Zum 12. Mal trafen sich im Juni 2016 Studenten der Fernuniversität Hagen in Greifswald, um an einem interuniversitären Seminar der Professoren Manfred Jürgen Matschke, Greifswald, und Thomas Hering, Hagen, teilzunehmen. Als Grundlage für die intensiven fachlichen Diskussionen zwischen Studenten, Professoren und Mitarbeitern dienten die unkommentierten und unkorrigierten Fassungen der Seminararbeiten der studentischen Teilnehmer, die allen in gedruckter Form vorlagen.
Ein besonderer Höhepunkt des diesjährigen Seminars war der Besuch des Max-Planck-Instituts für Plasma-Physik. Peter Kurz, ein früherer Mitarbeiter von Prof. Matschke, und Dr. Adrian von Stechow vom IPP erläuterten den Teilnehmern das Wendelstein-7-X-Experiment (s. OZ-Bericht). Den fachlichen Abschluß bildete ein Vortrag von Prof. Matschke zum Thema "Erinnerungen an 50 Jahre Beschäftigung mit Problemen der Unternehmensbewertung: Das erste Jahrzehnt: 1966 bis 1976“.
Neuer Beitrag zur Abfindungsbemessung aus Anlaß des Ausschlusses von Minderheitsaktionären
In der Festschrift für Wolfgang Nadvornik von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der in den Jahren 1996 und 1997 auch in Greifswald lehrte, hat Prof. Dr. Matschke einen Beitrag zum Thema „Wider die Orientierung an Standards berufsständischer Gruppierungen bei der Abfindungsbemessung aus Anlass des Ausschlusses von Minderheitsaktionären“ veröffentlicht.
Im deutschen Recht gibt es die Möglichkeiten des aktienrechtlichen, des übernahmerechtlichen und des umwandlungsrechtlichen Ausschlusses. Nach einem Überblick über die rechtlichen Voraussetzungen wird im Beitrag auf die Bedeutung von Unternehmensbewertungen und die Rolle des Wirtschaftsprüfers im jeweiligen Ausschlussverfahren eingegangen. Im Anschluß daran stehen die Empfehlungen des Instituts der Wirtschaftsprüfer und der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management im Fokus der Betrachtung.
Als IDW-Vereinsmitglieder sind die Wirtschaftsprüfer aus berufsständischen Gründen verpflichtet, Unternehmensbewertungen entsprechend dem Standard IDW S 1 vorzunehmen. Das Problem dieser Empfehlungen ist, daß sie einen berufsständischen Kompromiß darstellen und sich aus keiner Theorie ableiten lassen. Die DVFA wendet sich in ihren Empfehlungen gegen das faktische Deutungsmonopol der Wirtschaftsprüfer bei der Bemessung der angemessenen Abfindung beim Ausschluss von Minderheitsaktionären, aber auch ihre Empfehlungen haben wie der Standard IDW S 1 kein tragfähiges entscheidungs- und arbitriumtheoretischen Fundament. Daher sollten die Rechtsprechung bei ihren Entscheidungen äußerst zurückhaltend bei der Übernahme solcher berufsständischer Empfehlungen sein.
Quelle: Matschke, Manfred Jürgen: Wider die Orientierung an Standards berufsständischer Gruppierungen bei der Abfindungsbemessung aus Anlass des Ausschlusses von Minderheitsaktionären, in: Brauneis, A./Fritz-Schmied, G./Schuschnig, T./Schwarz, R. (Hrsg.): Bewertung von Unternehmen. Festschrift für O.Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Nadvornik, Wien 2016, S. 101-134.
Paneldiskussion auf der Jahrestagung des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre
Bewertung innovativer Unternehmen
Prof. Dr. Matschke hat auf der Pfingsttagung des VHB in München am 19. Mai 2016 im Audimax an einer Paneldiskussion zum Thema „Bewertung innovativer Unternehmen“ teilgenommen.
Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar
7. Universitäts- und fachübergreifendes Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar fand am 1. und 2. Oktober 2015 an der Fernuniversität Hagen statt.
Während das letztjährige Seminar im zeitlichen Zusammenhang mit der Hundertjahrfeier der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät unter Leitung seines Begründers Prof. Dr. Manfred J. Matschke in Greifswald stattfand, waren im Jahr 2015 drei Professoren der Fernuniversität Hagen die Organisatoren des Seminars: Prof. Dr. Stephan Meyering vom Lehrstuhl "Betriebswirtschaftliche Steuerlehre", Prof. Dr. Thomas Hering, der den Lehrstuhl für "Investitionstheorie und Unternehmensbewertung" innehat und sich in Greifswald habilitierte, sowie Prof. Dr. Gerrit Brösel, Inhaber des Lehrstuhls "Wirtschaftsprüfung", der aus Greifswald stammt und an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät promoviert wurde.
Noch ein weiterer Mitveranstalter des Seminars, Prof. Dr. Michael Olbrich, Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes, wurde in Greifswald promoviert. In seiner Begrüßung erinnerte Prof. Matschke daran, daß am 2. Oktober 1995 die Arbeit am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung in Greifswald begann und freute sich, gleich drei ehemalige Mitarbeiter aus dieser Anfangszeit in Hagen begrüßen zu können.
In den Kurzvorträgen und in den Ergebnisvorträgen wurden Forschungskonzepte und Forschungsergebnisse von Qualifikationsarbeiten präsentiert sowie intensiv, kritisch und anregend diskutiert. Prof. Dr. Matschke: "Die Heterogenität der Teilnehmer in der fachlichen und beruflichen Ausrichtung sowie die breiten methodischen Erfahrungen, die die Professoren aufzuweisen haben, bringen nicht bloß den jeweiligen Vortragenden, sondern auch den sonstigen Teilnehmern wertvolle inhaltliche und methodische Anregungen und machen den Reiz dieses inzwischen schon traditionellen Seminars aus." Im nächste Jahr wird das Seminar von Prof. Dr. Martin Moog von der Technischen Universität München ausgerichtet werden.
Von der professionellen Organisation sowie den äußeren ahmenbedingungen an der Fernuniversität Hagen waren die Teilnehmer äußerst angetan. Der Veranstaltung fand im großen Senatssitzungssaal statt. Einen interessanten Einblick in die Anfänge der Fernuniversität konnten Teilnehmer bei der Eröffnungsveranstaltung der "Zeitzeugen-Ausstellung" gewinnen. Denn die Fernuniversität feiert im Jahr 2015 ihr 40jähriges Jubiläum.
Entscheidungsorientierte Bewertung von Forstwirtschaften
Im Heft 3/2015 der Zeitschrift „Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis“, S. 240-267, hat Prof. Dr. Matschke einen Beitrag zur Bewertung von Forstwirtschaften veröffentlicht.
Ausgehend von einem alten forstwirtschaftlichen Beispiel von Julius Simon Nördlinger aus dem Jahr 1805 werden von ihm fünf investitionstheoretisch abgegrenzte Kategorien von Forstbetrieben unterschieden. Sie können als Referenzmodelle für eine entscheidungsorientierte Bewertung von kahlen oder bewaldeten Forstflächen dienen. Weil die zugrunde gelegten Bewertungssituationen eindeutig abgegrenzt sind, erlauben diese Referenzmodelle auch eine investitionstheoretisch fundierte Beurteilung praktischer Vorgehensweisen bei der Forstbewertung. Deren Beurteilung erfolgt im Rahmen dieses Beitrags indes nicht.
Die Auswirkungen auf den Entscheidungswert als Zukunftserfolgswert aus der Sicht eines künftigen Nutzers (Pächter oder Käufer) sind an einem durchgängigen, von Kategorie zu Kategorie aber komplexer werdenden Zahlenbeispiel verdeutlicht. Aus ihm ergibt sich, daß die optimale Nutzungsdauer einer Forstinvestition nicht allein von forstwirtschaftlich determinierten Parametern abhängt. Denn die forstwirtschaftlichen Parameter (wie die Aufforstungsauszahlungen und die Funktionen der (Netto-Gesamt-)Einzahlungen beim jeweiligen Abtrieb der Forstfläche sowie bei den laufenden Zahlungen innerhalb der jeweiligen Umtriebszeit) stimmen stets überein. Diese hängen von der forstwirtschaftlichen Nutzung der Forstfläche etwa als Laub-, Nadel- oder Mischwald ab und werden zudem in Abhängigkeit von den jeweiligen klimatischen und geologischen Bedingungen sowie der konkreten einzelwirtschaftlichen Betriebsweise, aber auch eventuellen staatlichen Restriktionen zur Boden- und Waldnutzung unterschiedlich ausfallen.
Alle diese Einflüsse sind indes im erläuternden einheitlichen Zahlenbeispiel ausgeschaltet. Dies gilt zudem auch für den Kalkulationszins als ökonomischen Vergleichsmaßstab. Die Unterschiede hinsichtlich der optimalen Nutzungsdauer einer Forstinvestition und des maximalen Zukunftserfolgswertes, der für einen Forstbetrieb bestimmter Kategorie als Pacht oder Kaufpreis gezahlt werden könnte, resultieren vielmehr ausschließlich aus der Intensität der (Wieder-)Nutzung der Forstfläche im Zeitablauf, sind also ökonomisch bedingt.
Zum 11. Mal interuniversitäres Studentenseminar in Greifswald
Seit 2003, mit Ausnahme der Jahre 2009 und 2014, findet jährlich das von Professor Manfred Matschke aus Greifswald und Professor Thomas Hering aus Hagen geleitete interuniversitäre Studentenseminar in Greifswald statt.
Im Juni 2015 traf man sich aus diesem Anlaß zum 11. Mal in Greifswald. Die Themenschwerpunkte lagen wie in den Jahren davor auf den Gebieten der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, der Investitionstheorie und vor allem der Unternehmensbewertung. Neu war, daß Prof. Dr. Roland Rollberg mit seinen Greifswalder Studenten aktiv mit Referaten und Diskussionen eingebunden war. Dies soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Die Fernstudenten sind in der Regel älter, haben ihr Erststudium bereits abgeschlossen und stehen im In- und Ausland im Berufsleben. Die Greifswalder Studenten sind hingegen noch mitten in ihrem Erststudium. Prof. Matschke: „Ich sehe in diesen unterschiedlichen Lebenssituationen der teilnehmenden Studenten ein belebendes Element im Seminarablauf. Studiumstheorie der jüngeren Studenten trifft auf bereits reflektierte Praxiserfahrungen, wovon beide Studentengruppen profitieren.“
"Fundamentals of Functional Business Valuation" gehört seit vier Jahren zu den am meisten heruntergeladenen Artikeln
Journal of Business Valuation and Economic Loss Analysis
Der Beitrag von Manfred Jürgen Matschke, Gerrit Brösel sowie Xenia Matschke, "Fundamentals of Functional Business Valuation“, erschienen am 1. November 2010 in der Zeitschrift Journal of Business Valuation and Economic Loss Analysis, Band 5, Heft 1, ISSN (Online) 1932-9156, DOI: 10.2202/1932-9156.1097, gehört auch mehr als vier Jahre nach seinem Erscheinen immer noch zu den am meisten heruntergeladenen Artikeln dieser Zeitschrift und nimmt aktuell den sechsten Rang ein.
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