Greifswalder Rechtsvorträge: Prof. Dr. Adrian Schmidt-Recla über das sozialistische Zivilrecht in der DDR
Unter dem Generalthema „(Un-) Recht in Unrechtssystemen“ füllt die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät die Auseinandersetzung mit der Einflussnahme diktatorischer bzw. autoritativer Regime auf bestehende Rechtssysteme mit Leben. Die dazugehörige Vortragsreihe im Wintersemester 25/26 beschäftigt sich mit dem „Recht im Sozialismus“. Den Anfang machte Prof. Dr. Adrian Schmidt-Recla von der Universität Jena.
Wie wirkte sich der Sozialismus auf die Zivilrechtsordnung im ummauerten Osten aus? Wie unterscheidet sie sich von dem gegenwärtigen liberalen Rechtsverständnis? Anhand von drei anschaulichen Fällen rund um Hundefutter, Kofferradios und Interflugreisen beschrieb Prof. Recla wie das sozialistische System der DDR durch Ideologisierung, Marginalisierung bzw. Funktionalisierung, Heteronomisierung und Simplifizierung geprägt war und ganz und gar zum Einfallstor des wirtschaftspolitischen Planungsprozesses, der zunehmenden Vergesellschaftung zum Volkseigentum und der politischen Homogenisierung wurde.
Ein gelungener Auftakt in der Reihe „Recht im Sozialismus“, der am 03.12.2025 von 18 bis 20 Uhr in Raum 1.22 am ELP 1 durch eine Fortsetzung zu authentischen Erfahrungsberichten der juristischen Ausbildung in der DDR weitergeführt wird.


