Die Fakultät in Geschichte und Gegenwart

458 Jahre lang als Juristische Fakultät, seit 1914 als Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

  • 1456 - Gründungsjahr der Juristischen Fakultät
  • 1914 - Gründungsjahr der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät
  • 1946-1991 - Schließung durch die sowjetischen Besatzungsbehörden (45 Jahre)

1456 - Gründungsjahr der Juristischen Fakultät

Die Universität Greifswald wurde im Jahre 1456 von Heinrich Rubenow gegründet. Zu ihr gehörte von Anbeginn eine juristische Fakultät; Rubenow selbst war einer ihrer ersten Professoren.

Während ihrer 80-jährigen Zeit als eigenständige Fakultät, der etwa ein Jahrhundert dauernden pommersch-herzoglichen Periode, der 170-jährigen Zeit der schwedischen Herrschaft und der 130 Jahre dauernden preußischen Zeit entwickelte sie sich trotz aller Wechselfälle der Geschichte, die sie für kürzere Perioden zurückwarfen, zu einer bedeutenden Fakultät in Deutschland und im Ostseeraum.

Ihr gehörten so namhafte Wissenschaftler an wie Johann Oldendorp, David Mevius, Georg Beseler, Bernhard Windscheid, Ernst Immanuel Bekker, Julius Baron, Philipp Heck, Rudolf Smend, Carl Schmitt, Gerhard Leibholz, Hermann Jahrreiss, Josef Esser und Karl Peters.

1914 - Gründungsjahr der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät

Die juristische Fakultät wurde 1914 durch Angliederung einer ökonomischen Abteilung zu einer rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät erweitert.

Die sowjetische Militäradministration schloss die Fakultät mit Ablauf des Wintersemesters 1945/46.

Am 15. Juni 1990 beschloss der Senat der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald die Wiedererrichtung der Fakultät in der Form, in der sie 1946 aufgehoben worden war.

Der Aufbau der Fakultät lag vornehmlich in den Händen von Mitgliedern der Greifswalder Universität und von Vertretern der Fachbereiche Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Partneruniversität Osnabrück.

Der Lehrbetrieb in den Studiengängen Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre wurde am 25. Februar 1991 feierlich aufgenommen.

1992 - Neukonstituierung

Die Etablierung der Rechtswissenschaften in Greifswald gelang sogleich mit großem Erfolg. Mit der Sicherung des üblichen Lehrangebots konnte sich die Fakultät am 26. Oktober 1992 förmlich konstituieren und die Aufbaukommission von ihren Aufgaben entlasten. Seither nimmt die Fakultät wieder als gleichberechtigtes Mitglied an der akademischen Selbstverwaltung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald teil.

Mit der kultusministeriellen Zulassung des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre zum Wintersemester 1993/94 fand die Fakultät endgültig wieder zu der Gestalt zurück, in der sie bis zum Ende des Krieges bestanden hatte. Als einheitliche Fakultät mit zwei Studiengängen will sie eine wissenschaftlich und praktisch fruchtbare Zusammenarbeit von Recht und Wirtschaft fördern.

Wiedereröffnung der Fakultät 1992 Dekane und Rektor
Akademischer Festakt zur feierlichen Neukonstituierung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald am 26. Oktober 1992. (1. Reihe v.l.: Dekane Werner, Regge und Hildebrandt, Rektor Zobel, Kanzler Jacob, Dekan Hirtz.) Foto: Universitätsarchiv.

Bereits im Wintersemester 1996/97 gehörten ca. 1350 Studierende der Fakultät an, davon studierten ca. 230 Betriebswirtschaftslehre. Im Studiengang Rechtswissenschaft war damit bereits die vorgesehene Endausbaustufe erreicht. Seit Sommer 1996 wird regelmäßig die Erste juristische Staatsprüfung abgenommen. Im Studiengang Betriebswirtschaftslehre haben ein Jahr später die ersten Studierenden ihr Diplom erworben.

Die Fakultät strebt an, ihren alten Rang unter den deutschen und gesamteuropäischen Fakultäten wiederzugewinnen.

Ihren Studierenden soll ein Studium ermöglicht werden, das jenseits der heutigen Massenuniversität Raum für individuelle Entfaltung, persönliche Betreuung und ein partnerschaftliches Miteinander gibt.


Das Siegel der Juristischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät

Das Siegel der Juristischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät

In seinem unteren Teil, links des Greifen, ist das Gründungsjahr der Universität bzw. der Juristischen Fakultät 1456, rechts das Gründungsjahr der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät 1915 hinzugefügt.

Die von der unteren Mitte nach links verlaufende Inschrift lautet: Sigillum Ord (inis) In Univ (ersitate) Gryphi (swald)ensi J(ure) C(onsul) Torum Et Politicorum.

Fakultätssiegel


100 Jahre Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät an der Universität Greifswald (1914 - 2014)

Cover Festschrift zum Fakultätsjubiläum "100 Jahre Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät an der Universität Greifswald" (2014). Jan Körnert und Clemens Grube (Hrsg.).

Die Festgabe (PDF) zum Fakultätsjubiläum ist erhältlich beim Verein zur Förderung der Wirtschaftswissenschaftenan der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Schutzgebühr 10 Euro (5 Euro für Mitglieder des Fördervereins). 

Kontakt: foerderverein.wiwiuni-greifswaldde

Festschrift zum Fakultätsjubiläum
Klemens Grube (Hrsg.), Jan Körnert (Hrsg.)
ISBN 978-3-00-047437-8
90 Seiten, 85 Abbildungen
Erscheinungsdatum: 2014


25 Jahre Wiedereröffnung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Greifswald (1992-2017)

Die Fakultät nahm das 25. Jubiläum ihrer Wiedererrichtung zum Anlass, aktuelle Forschungsarbeiten im Rahmen einer Ringvorlesung Recht trifft Wirtschaft im Sommersemester 2017 vorzustellen. Dabei ging es vor allem um Arbeiten, die an den Schnittstellen von Rechts- und Wirtschaftswissenschaften angesiedelt sind und/oder innerhalb dieser Wissenschaften die ‚Lehrbänke‘ übergreifen. An sechs Terminen trugen zwölf Professoren – acht Juristen und vier Ökonomen – aus ihren Forschungsarbeiten vor. Der vorliegende Band präsentiert die überarbeiteten und verschriftlichten Versionen der Vorträge.

Recht trifft Wirtschaft
Grube, Klemens (Hrsg.) | Lege, Joachim (Hrsg.) | Körnert, Jan (Hrsg.)
ISBN 978-3-428-15370-1 
Erscheinungsdatum: März 2019
Duncker & Humblot