Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860)

26. Dezember 1769 Geburt in Groß Schoritz auf Rügen.
Februar 1787 bis Oktober 1789 Besuch des Gymnasiums in Stralsund.
Mai 1791 bis März 1793 Theologiestudium an der Universität Greifswald (heute Ernst-Moritz-Arndt-Universität).
April 1793 bis August 1794 Fortsetzung des Studiums an der Universität Jena (heute Friedrich-Schiller-Universität).
Herbst 1796 Theologisches Examen an der Universität Greifswald.
ab Herbst 1796 Hauslehrer in Altenkirchen auf Rügen.
Mai 1798 bis Oktober 1799 Große Bildungsreise durch Deutschland und Europa.
5. März 1800 Magisterprüfung an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald in Philosophie, Geschichte, Naturgeschichte, Mathematik und alten Sprachen.
23. Februar 1801 Heirat mit Charlotte Quistorp.
23. Juni 1801 Geburt des Sohnes Karl Moritz. Seine Ehefrau Charlotte stirbt an Kindbettfieber.
13. Dezember 1801 Ernennung zum ordentlichen Adjunkten (Privatdozent) für Geschichte und Philosophie an der Universität Greifswald.
1. November 1803 bis 8. September 1804 Reise durch Schweden. Arndt setzt sich vehement für die Abschaffung der Leibeigenschaft in Schweden ein. König Gustav III. hebt die Leibeigenschaft wenig später in Vorpommern und auf Rügen auf.
11. September 1804 Fortsetzung der Lehrtätigkeit an der Universität Greifswald.
11. April 1806 Ernennung zum außerordentlichen Professor.
währenddessen Veröffentlichung des ersten Bandes „Geist der Zeit“, in dem er zum Widerstand gegen die napoleonische Unterdrückung aufruft.
November 1806 Nach der Niederlage der preußischen Armee bei Jena und Auerstedt flieht Arndt vor den Franzosen nach Schweden.
danach bis Januar 1808 Anstellung in der Schwedischen Reichskanzlei zur Übersetzung des „Schwedischen Gesetzbuches“ zum Zwecke der Einführung in Schwedisch-Vorpommern.
danach bis Februar 1809 Herausgabe des „Nordischen Kontrolleurs“, einer deutschsprachigen Zeitung, die sich gegen die Besetzung Pommerns durch Frankreich richtet.
September 1809 Nach der Absetzung des schwedischen Königs Gustav VI. Adolf reist Arndt nach Pommern unter dem Decknamen „Sprachmeister Allmann“ zurück und bezieht Unterkunft bei Verwandten als „M. Holmquist“.
1. Mai 1810 Nach dem Friedensvertrag zwischen Schweden und Frankreich und dem Abzug französischer Truppen folgt die Wiedereinsetzung Arndts in die außerordentliche Professur in Greifswald. Arndt gerät jedoch zunehmend in Gegensatz zu einflußreichen, frankreichfreundlichen Professoren.
2. Oktober 1811 Arndt läßt sich auf eigenen Wunsch von den Lehrpflichten entbinden.
29. Januar 1812 Nach der erneuten Besetzung Schwedisch-Vorpommerns durch französische Truppen flieht Arndt über die vereiste Peene nach Preußisch-Vorpommern. Danach reist er über Berlin nach Breslau und von dort unter dem Decknamen „Sprachmeister Amsberg“ zu Fuß nach Prag.
16. August 1812 Ankunft in St. Petersburg beim Reichsfreiherrn vom und zum Stein. Arndt wird sein Privatsekretär und erreicht den Höhepunkt seines politischen publizistischen Schaffens, das er ganz der Befreiung Deutschlands von der napoleonischen Vorherrschaft verschreibt.
5. Januar 1813 bis Mitte Mai 1813 Arndt verläßt St. Petersburg und reist nach Königsberg, von dort über Breslau nach Dresden. Nach wenigen Tagen in Dresden kehrt er nach Pommern zurück.
1815 und 1816 Herausgeber der politischen Zeitschrift „Der Wächter".
März 1817 Letzter Aufenthalt auf Rügen und in Pommern.
18. September 1817 Heirat mit Anna Maria Schleiermacher.
Anfang Oktober 1817 Übersiedlung nach Bonn.
9. August 1818 Ernennung zum ordentlichen Professor für neuere Geschichte an der neugegründeten Universität Bonn.
4. November 1819 Suspendierung vom Amt „wegen Demagogie“. Zu dieser Zeit sind fast alle nationalen Bestrebungen zur Einheit Deutschlands durch die preußische Gerichtsbarkeit und Zensur unterdrückt und in diesem Zusammenhang auch alle Burschenschaften, deren Ziel die nationale Einheit Deutschlands war, verboten worden.
Februar 1821 Die Untersuchungen wegen des Vorwurfs der Demagogie werden ergebnislos eingestellt. Das Lehr- und Schreibverbot wird jedoch aufrechterhalten.
2. Juli 1840 Rehabilitierung durch Aufhebung des Lehr- und Schreibverbots.
August 1840 Wahl zum Rektor der Universität Bonn für das Rektoratsjahr 1840/41.
18. Mai 1848 bis 20. Mai 1849 Abgeordneter des „Rechten Zentrums" in der Deutschen Nationalversammlung zu Frankfurt am Main. Arndt war Anhänger einer konstitutionellen Monarchie, des Zensuswahlrechts und gehörte zur Gesandtschaft, die dem preußischen König die Kaiserkrone antrug. Nachdem Friedrich Wilhelm IV. diese ablehnte, verließ Arndt tief enttäuscht die Nationalversammlung.
1854 Ende der Vorlesungstätigkeit.
26. Dezember 1859 Zu seinem 90. Geburtstag erhält Arndt zahlreiche Ehrungen und Glückwünsche aus Deutschland und dem Ausland.
29. Januar 1860 Arndt stirbt in Bonn an einer Lungenentzündung.