Im Nomos Verlag ist ein neues Buch Rhetorik für Juristen. Recht reden der Reihe NomosStudium erschienen.
Das Jurastudium ist durch Schriftlichkeit und damit Schriftsprache geprägt. Studierende müssen Gutachten, Klausuren oder Hausarbeiten verfassen können. Demgegenüber ist die juristische Berufspraxis viel stärker durch Mündlichkeit geprägt. Juristische Praktiker müssen wirkungsorientiert, d. h. auf die Überzeugung von Adressaten ausgerichtet sprechen und auf Körperkommunikation, Sprech- und Sprachausdruck achten. Sie müssen eine Auffassung auch mündlich glaubwürdig darstellen und die eigenen Argumente verständlich und schlüssig artikulieren können. Ein versierter Jurist muss also vortragen können.
Der sachgerechte Umgang mit Rechtsfragen, sei es im Studium oder in der Praxis, erfordert jenseits der notwendigen fachlichen Kompetenz soziale und kommunikative Fähigkeiten, die unter dem Begriff der Schlüsselqualifikation zusammengefasst werden. Das Buch macht es sich zur Aufgabe, die kommunikativen Schlüsselkompetenzen für juristische Arbeitsfelder erwerbbar zu vermitteln. Dabei wird auf den Unterschied zwischen der mündlichen und schriftlichen Sprachverwendung, auf die speziellen Anforderungen an mündliche Kommunikationssituationen sowie auf die Fähigkeit eingegangen, sich einerseits fachlich korrekt, andererseits adressatenbezogen und im Hinblick auf ein Wissensgefälle angemessen ausdrücken zu können. Zahlreiche Übungen im Buch helfen beim Kompetenzerwerb.
Das Buch wurde von Thilo Tröger verfasst. Seit 2001 ist er fester wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald, wo er Lehrangebote zu Kommunikationstechniken, hauptsächlich im Studiengang Rechtswissenschaften („Rhetorik für Juristen“) leitet.