Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement

Auch in 2025 unternahm der Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement eine Exkursion in eine für die deutsche Gesundheitslandschaft bedeutsame Einrichtung. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit Sitz in Berlin ist nicht nur allgegenwärtiger Begleiter der curricularen Auseinandersetzung in den Themenfeldern der Gesundheitsökonomik wie des Gesundheitsmanagements, sondern er wird auch darüber hinaus in der späteren Berufspraxis der Studierenden von hoher Relevanz sein. Das Ziel der Exkursion war daher sowohl der Blick hinter die Kulissen des G-BA, als auch das Kennenlernen seiner Aufgaben und Strukturen in ihrer praktischen Umsetzung.

Der G-BA bringt als gesetzlich beauftragte Institution im sogenannten Plenum die zentralen Interessenvertretungen der Gesundheitsversorgung in Deutschland in Form

1. der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG),
2. der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV),
3. der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV),
4. des GKV-Spitzenverbands (GKV-SV),
5. der Patientenvertretung (beratend) und
6. der Gesundheitsministerkonferenz der Länder (beratend)

an einen Tisch. Hinzu kommen die Interessenvertretung der Bundesärztekammer (BÄK), des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV), des Deutschen Pflegerats (DPR), der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die bei Bedarf beratend hinzugezogen werden. Am Kopf des Plenums nehmen die Unparteiischen Platz, die auch den Vorsitz im Plenum stellen. Seit dem 1. Juli 2012 hat Herr Prof. Dr. Josef Hecken den Vorsitz des G-BA inne, der es sich nicht nehmen ließ, unsere Studierendengruppe auch persönlich zu Beginn der Sitzung zu begrüßen.

Die Interessengruppen und die Unparteiischen einigen sich im Plenum auf Beschlüsse zu Richtlinien, die den Leistungsanspruch auf eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung aller gesetzlich Versicherten in Deutschland ausgestalten. Hier werden also schwergewichtige Entscheidungen für die gesamte Breite der Gesundheitsversorgung getroffen, wie wir bei unserem Besuch der 34. Sitzung des Plenums miterleben durften. Die Arzneimittel, die in dieser Sitzung eine Mehrheit erhielten, können nun von Ärztinnen und Ärzten per Rezept verschrieben werden. 

Im Anschluss an die Sitzung führte uns ein vortraggestützter Austausch mit Dr. Susanne Bethge der Stabsstelle Patientenbeteiligung die Aufgaben, die Struktur und auch die Verfahren des Innovationsausschusses praxisnah vor Augen. Diese lockere Runde bei Kaffee und Keksen hat diesen eindrücklichen Tag mit vielen wertvollen Einblicken in die Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses hervorragend abgerundet und wird allen Teilnehmenden in guter Erinnerung bleiben:

„Ich hab‘ den G-BA immer nur zitiert – jetzt habe ich Personen, Aufgaben und Räume vor Augen…“

Von Magdalena Frey-Shoukry, Christin Juhnke und Svea Sabotka