Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement

Bei der Herstellung von zellbasierten Arzneimitteln sowie in der Grundlagenforschung spielen Zellkulturmedien eine wichtige Rolle. Als Wachstumszusatz wird hier üblicherweise fetales Kälberserum verwendet, welches jedoch einige Probleme wie unethische Herstellungsweise und das Risiko der Pathogenübertragung birgt. Eine vielversprechende Alternative ist Humane Plättchenlysat (HPL), welches aus Blutplättchen (Thrombozyten) von Vollblutspenden gewonnen wird. Aktuell muss dieses jedoch flüssig oder gefroren gelagert werden, was diverse Nachteile mit sich bringt. Um diese Limitationen zu überwinden hat das Projektteam von LyoReg eine Methode entwickelt, um gefriergetrocknetes HPL herzustellen. Dazu werden verfallene Thrombozytenkonzentrate von Blutspendenden weiter verwendet. Durch die Zusammenführung von multiplen Chargen wird die Variation im Endprodukt verringert. Die anschließende Gefriertrocknung sorgt dafür, dass das Gewicht und die Lagertemperatur von HPL bei gleichbleibender Qualität und Effektivität in der Zellkultur reduziert werden. Durch die in gefriergetrocknetem HPL enthaltenen Wachstumsfaktoren kann dieses in Zukunft auch direkt klinisch bei muskuloskelettalen Erkrankungen als Arzneimittel eingesetzt werden. 

Das Ziel des Projektes LyoReg ist es, gefriergetrocknetes HPL als nachhaltigen und ethisch unbedenklichen Serumzusatz in der biomedizinischen Forschung und Zelltherapie zur Marktreife zu bringen.

In Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Greifswald, ist der Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement dabei für die ökonomische Evaluation in Form von Markt- und Kostenanalysen verantwortlich. Weiterhin steht die Vermarktung von L-HPL im Fokus. 

Ansprechpartnerin: Svea Sabotka, M.Sc.