Die Entlassung aus dem Strafvollzug, 2011-2014

Die Entlassung aus dem Strafvollzug: Strukturen für einen gelungenen Übergang in ein straffreies Leben im europäischen Vergleich

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird Frau Dr. Ineke Pruin gesetzliche Regelungsmodelle und praktische Strukturen in Deutschland und Europa zur Entlassung Strafgefangener untersuchen.

Zurzeit verbüßen in Deutschland etwa 60.000 Gefangene eine Freiheits- oder Jugendstrafe, die fast ausnahmslos früher oder später in die Freiheit entlassen werden. Haftentlassungsstrukturen werden aktuell kriminalpolitisch und gesellschaftlich diskutiert, nicht zuletzt wegen der hohen Rückfallraten in der unmittelbar auf die Haftentlassung folgenden Zeit. Das Nebeneinander von bundesrechtlichen und jungen landesrechtlichen Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Haftentlassung führt zusätzlich zu rechtlich bisher nicht geklärten Problemlagen und faktischen Schwierigkeiten.

Aus der neueren kriminologischen Evaluationsforschung der Straftäterbehandlung gibt es mittlerweile begründete Hinweise darauf, dass überleitungsorientierte Haftentlassungsstrukturen die Wiedereingliederungschancen erhöhen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden gesetzliche Regelungsmodelle und praktische Strukturen in Deutschland und Europa zur Entlassung Strafgefangener daraufhin untersucht, inwieweit sie vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungsergebnisse als vielversprechend angesehen werden und somit für die deutsche Reformdiskussion über eine strukturierte Haftentlassung mit dem Ziel einer Senkung des Rückfallrisikos durch die Reintegration der Strafgefangenen in die Gesellschaft fruchtbar gemacht werden können.

Fachtagung: Wiedereingliederung Haftentlassener in Europa

Vom 26.-28. März 2015 diskutieren 25 Forscherinnen und Forscher aus 20 Ländern in Greifswald über erfolgeiche Wiedereingliederungsstrategien für Straftäter nach der Haft. Die Tagung wurde vom Lehrstuhl für Kriminologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald organisiert. Finanziert wird sie mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Zurzeit verbüßen in Deutschland etwa 60.000 Gefangene eine Freiheits- oder Jugendstrafe, die fast ausnahmslos früher oder später in die Freiheit entlassen werden. Haftentlassungsstrukturen werden aktuell kriminalpolitisch und gesellschaftlich diskutiert, nicht zuletzt wegen der hohen Rückfallraten in der unmittelbar auf die Haftentlassung folgenden Zeit oder der Entlassung von Sicherungsverwahrten. Ähnliche Diskussionen werden in allen Ländern Europas geführt.

Aus der neueren kriminologischen Evaluationsforschung der Straftäterbehandlung gibt es mittlerweile begründete Hinweise darauf, dass überleitungsorientierte Haftentlassungsstrukturen die Wiedereingliederungschancen erhöhen. Aber welches Land hat diese Erkenntnisse wirksam umgesetzt? Was muss sich ändern, damit Rückfall reduziert werden kann, Haftentlassene einen nachhaltigen Weg aus ihrer Kriminalität finden und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung Berücksichtigung findet?

Die wissenschaftliche Tagung nimmt sich dieser Fragen an und versucht im Austausch gute Praxismodelle zu entwickeln. Über zwei Tage werden die Experten mithilfe von Vorträgen und Diskussionsforen ermitteln, welche Strategien und Strukturen eine Adaption der Praxis an den Forschungsstand zu ermöglichen versprechen.