MoorPower: Nachhaltige und innovative Photovoltaik-Lösungen für wiedervernässte Moore: Akzeptanz und Sozio-Ökonimie von Moor-PV

Hintergrund:

Die wirksamste Maßnahme zur Reduzierung der Emissionen aus entwässerten Mooren ist die Wiedervernässung von Mooren. Da viele der bisherige landwirtschaftliche Nutzungsformen nach Wiedervernässung nicht mehr möglich sind, braucht es Alternativen. Eine neue, wirtschaftlich attraktive Nutzungsoption nach der Wiedervernässung könnte neben der standortangepassten Nutzung der wiedervernässter Moore (Paludikultur) die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen (Moor-PV) sein, die auch miteinanderkombiniert werden können und so eine Doppelnutzung der Flächen erlauben. Seit dem Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2023 sind Moor-PV-Anlagen bereits als „besondere Solaranlagen“ förderfähig. Die Bundesnetzagentur hat hierzu konkretere Vorgaben erarbeitet. Dazu gehört auch die Einhaltung von Mindestwasserständen.

Ziele des Forschungsvorhabens MoorPower sind erstmals umfassend die technischen, ökologischen und sozio-ökonomischen Effekte und juristischen Fragen der Kombination von Moorwiedervernässung und Photovoltaik, u. a. in Kombination mit Bewirtschaftung der Fläche mit Paludikulturen (Paludi-PV) zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für die konkrete Umsetzung von Moor-/Paludi-PV in Deutschland abzuleiten.

Ziele des Projektes:

  • Entwicklung von möglichen (Paludi-)PV-Anlagen (Pilotanlagen), die den Bedingungen des Moores gewachsen sind, Austesten unterschiedlicher Modultypen und Optimierung der Wasserstände
  • Quantifizierung des Wasserhaushaltes, Identifikation hydrogeochemischer Prozesse und Flüsse, Bewertung möglicher Konsequenzen für zukünftige Entwicklungen.
  • Bestimmung des THG-Austausches von Moor-PV-Anlagen in unterschiedlichen Konfigurationen und bei verschiedenen Wasserständen
  • Quantifizierung der Effekte von PV-Anlagen in wiedervernässten Mooren auf Mikroorganismen, Vegetation und Tiere
  • Untersuchung der ökonomischen und sozialen Auswirkungen von Moor-PV und Akzeptanz von Moor-PV bei unterschiedlichen Interessensgruppen.
  • Rechtliche Begleitung der Genehmigungsverfahren, Erstellung eines Leitfadens für Kommunen und Genehmigungsbehörden.

Teilprojekt Ökonomie:

Ausgehend von den Pilotanlagen werden die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen unterschiedlicher Moor-PV Anlagen untersucht:

  • In Zusammenarbeit mit Industriepartnern wird die Wirtschaftlichkeit verschiedener Anlagentypen abgeschätzt. Dabei werden auch Mehrkosten berücksichtigt, die durch besondere technische Anforderungen an die Moor-PV-Anlagen entstehen. Die Verteilung der Kosten- und Nutzen auf die unterschiedlichen Stakeholder wird in einer volkswirtschaftlichen Analyse berücksichtigt.
  • Die Akzeptanz von Moor-PV vor Ort bei verschiedenen Stakeholdern (Landwirte, Flächeneigentümer, Projektierer, Energieversorger, Anwohner, Naturschutzverbände etc.) in den Projektregionen wird mit einer vergleichenden Fallstudie untersucht.  
  • In Wahlexperimenten werden Einflussfaktoren auf die Akzeptanz von Moor-PV Anlagen und alternativen Landnutzungsformen, z.B. Paludi-PV, in unterschiedlichen Bevölkerungs- und Stakeholdergruppen ermittelt.

 

Titel:

MoorPower: Nachhaltige und innovative Photovoltaik-Lösungen für wiedervernässte Moore: Akzeptanz und Sozio-Ökonimie von Moor-PV

Gefördert durch:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit: 

01.12.2024 – 30.06.2028

Projektleitung an der Uni Greifswald:

Leitung des Gesamtprojektes: 

Prof. Dr. Jürgen Kreyling

Leitung des Teilprojektes: 

Prof. Dr. Volker Beckmann

Bearbeitung des Teilprojektes:

Carola Kiene

Carl Pump

Verbundpartner:           

Gefördert durch:

Verbundpartner: