MOOSland - Torfmoos-Paludikultur als nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung von Hochmoorböden
Hintergrund:
Die Hochmoorflächen in Deutschland konzentrieren sich mit einem Anteil von 84% in Niedersachsen. Die Hochmoorböden sind überwiegend entwässert und werden zu 70% landwirtschaftlich genutzt (Grünland, Acker) sowie in geringerem Umfang (6%) für den Abbau von Torf für den Gartenbau. Torfmoos-Paludikultur verbindet die Wiedervernässung von Hochmoorböden mit der Fortführung einer produktiven, landwirtschaftlichen Nutzung und der Erzeugung eines hochwertigen, nachwachsenden Substratrohstoffs für den professionellen Gartenbau.
Ziele des Projektes:
MOOSland ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben von der Universität Greifswald und sieben niedersächsischen Partnern. In einer zehnjährigen Laufzeit wird anhand von zwei bereits etablierten Pilotflächen (a) Hankhauser Moor/Landkreis Ammerland, b) Barver Moor/Landkreis Diepholz) erforscht wie der Anbau und die Verwertung von Torfmoos-Biomasse im großen Maßstab umzusetzen sind.
Am Lehrstuhl für AVWL und Landschaftsökonomie ist das Arbeitspaket „Ökonomie“ angesiedelt. Aufbauend auf den Ergebnissen langjähriger ökonomischer Begleitforschung in vorherigen Projekten stehen folgende Aufgaben im Zentrum:
- Erfassung und Verifizierung von Kosten und Zeitbedarf zu Einrichtung, Management und Ernte von Torfmoos-Paludikulturflächen in beiden Modellregionen
- Ökonomische Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Torfmoos-Paludikultur unter Berücksichtigung von Markterlösen, Nicht-Markteinkommen und der Honorierung von Ökosystemleistungen
- Analyse der Vermarktungspotentiale von Torfmoos-Biomasse und von Zahlungsbereitschaft bei Anwendern und Endkunden, einschließlich ökonomischer Risikobewertung für die Anwendung im Gartenbau
- Interdisziplinäre Analyse und (sozio)ökonomische Bewertung der Ökosystemleistungen durch Torfmoos-Paludikultur im Vergleich zu anderen Landnutzungsformen auf Moorböden, Erhebung des Potentials zu einer Aufpreisvermarktung
Weitere Informationen:
Projektseite MOOSland auf moorwissen.de
Faktenpapier zum Torfmoos-Anbau in Niedersachsen (02/2021): „Torfmoos-Anbau ist großflächig erprobt und hat viele Vorteile – jetzt in die Fläche bringen!“
Wichmann, S., Prager, A., Gaudig, G. (2017): Establishing Sphagnum cultures on bog grassland, cut-over bogs, and floating mats: procedures, costs and area potential in Germany. Mires and Peat Volume 20, Article 03/2017: 1-19.
Wichmann, S., Krebs, M., Kumar, S., Gaudig, G. (2020): Paludiculture on former bog grassland: Profitability of Sphagnum farming in North West Germany. Mires and Peat 26, Article 08/2020: 1-18.
Titel:
Torfmoos-Paludikultur als nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung von Hochmoorböden
Gefördert durch:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Fkz. 2222MT010A
Laufzeit:
01.10.2023 bis 31.12.2032
Projektleitung an der Uni Greifswald:
Leitung des Teilprojektes:
Bearbeitung des Teilprojektes:
Verbundpartner:
- Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie
- Universität Greifswald, Institut für Pharmazie/ LPG:
- Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz
- Universität Osnabrück, Institut für Umweltsystemforschung
- Universität Vechta, Vechta Institute for Sustainability Transformation in Rural Areas
- Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, AG Biodiversität und Evolution der Pflanzen
- Landkreis Diepholz
- Landkreis Ammerland