WIR! - Plant³: Paludi Produkt - Biobasierte Kunststoffprodukte aus Paludikultur

Verschiedene Stufen der Verarbeitung von Moorbiomasse und Polymeren zu einem naturfaserverstärktem Kunststoffgranulat. Copyright: Maximilian Wenzel

Hintergrund

Das Projekt Paludi-Produkt untersucht in Kooperation mit regionalen Akteuren die Möglichkeit zur Einbringung von Naturfasern aus Moorpflanzen in die Biokunststoff-Herstellung. Ausgehend von dem Wissen über die Pflanzen werden Fragen über deren Eignung in der Verarbeitung zu möglichst nachhaltigen Produkten untersucht. Ist es möglich biobasierte, kompostierbare Folien aus Paludikulturarten (z.B. Rohrkolben und Schilf) herzustellen? Können Fasern von Sauergräsern als Basis für biobasierte Kunstsoff-Formkörper dienen? Wie nachhaltig und umweltbelastend sind diese Produkte? Welche Möglichkeiten bieten die besonderen physikochemischen Eigenschaften der Moorpflanzen? In welchen Bereichen der Gesellschaft sind erdölbasierte Kunststoffe wirklich alternativlos, und wie sehen hierfür möglichst nachhaltige Konzepte aus?

Im Projekt werden die physikochemischen Eigenschaften verschiedener Moorpflanzen mit Fokus auf die Biokunststoffherstellung untersucht. Es werden für Biomasse aus verschiedenen Erntezeitpunkten chemische Analysen durchgeführt, wodurch Schadstoffe oder die Verarbeitung negativ beeinflussende Stoffe identifiziert, bzw. vermieden werden können. Möglich ist auch eine Optimierung von positiv wirkenden chemischen Stoffen. Darüber hinaus werden die morphologischen und physikalischen Eigenschaften der Biomasse geprüft. Es sollen verschiedene Methoden der Fasergewinnung getestet  und Fasern optisch untersucht und charakterisiert werden. Die gesammelten Ergebnisse werden in Form von Steckbriefen veröffentlicht. Die Nutzung der Fasern zur Produktion von (kompostierbaren) Biokunststoffen wird unter dem Aspekt der Umwelt- und Klimaverträglichkeit beleuchtet. Es soll eine Lebenszyklusanalyse für die im Projekt entstehenden Produkt-Prototypen durchgeführt werden. Darüber hinaus wird das Rohstoff-Potenzial der Region Nord-Ost für die im Projekt behandelte Wertschöpfungskette analysiert. Die Möglichkeit zum Aufbau eines Verarbeitungsstandortes wird unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten erörtert.

Projektziele

Die übergeordneten Ziele des Verbundvorhabens Paludi-Produkt sind:

  1. Die Erschließung der Rohstoffquelle „Naturfasern aus Paludikultur“ für die Biokunststoffherstellung
  2. Die Erprobung der Umsetzbarkeit zweier Wertschöpfungsketten mit Naturfasern aus Paludikultur im Bereich Biokunststoffe

Das Gesamtvorhaben umfasst vier grundlegende Arbeitsziele:

  1. Die Analyse der Biomasse aus Paludikultur auf chemischer und physikalischer Ebene
  2. Die Entwicklung eines speziell angepassten Kunststoff-Compound Rezeptes
  3. Die Übertragung des Compound Rezeptes auf großtechnische Anlagen
  4. Die Beurteilung des CO2-Fußabdruckes der Produkt-Prototypen.

Titel:

WIR! – Plant³:
Paludi-Produkt – Biobasierte Kunststoffprodukte aus Paludikultur

Gefördert durch:

Plant³ des Programms "WIR! – Wandel durch Innovation in der Region" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Fkz: 03WIR2212A

Laufzeit: 

01.10.2022 bis 30.09.2025

 

Projektleitung an der Uni Greifswald:

Prof. Dr. Volker Beckmann
Verbundkoordination und Bearbeitung: 

Maximilian Wenzel & Nora Köhn

 

Verbundpartner:                                       

Gefördert durch: