Paludikultur im Praxistest: Optimierung von Rohrkolben- und Schilf-Kulturen

Schilfernte bei Greifswald (März 2023); Copyright: Sabine Wichmann

Hintergrund

Paludikultur erfährt zunehmend politische Aufmerksamkeit. Als Landnutzungskonzept für nasse und wiedervernässte Moore verbindet sie die produktive Nutzung von Moorböden mit dem Erhalt des Torfkörpers und minimiert somit Höhenverluste, Bodendegradierung und CO2-Emissionen. Zusätzlich verbessert die Wiedervernässung von Mooren die Bereitstellung von Ökosystemleistungen wie Wasserrückhalt, Verdunstungskühlung, Nährstoffrückhalt und die Schaffung von Ersatzhabitaten für moortypische Arten.

Jedoch besteht selbst für bekannte und teilweise traditionell genutzte Arten wie Schilf und Rohrkolben noch erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf entlang der gesamten Produktionskette und es mangelt an Umsetzungsflächen praxisrelevanter Größenordnung für die ökonomische und ökologische Bewertung.

Projektziele

Im Verbundvorhaben Paludi-PROGRESS wird die Kultivierung von Rohrkolben (Typha spp.) und Schilf (Phragmites australis) als neue landwirtschaftliche Dauerkulturen auf nassen Mooren erprobt und weiterentwickelt. Durch die stoffliche Verwertung der Biomasse besteht ein hohes Wertschöpfungspotential.

Am Lehrstuhl für AVWL und Landschaftsökonomie ist das Arbeitspaket „Verfahrensgestaltung und ökonomische Bewertung“ angesiedelt. Wissenslücken sollen ausgehend vom Rohrkolben-Praxisanbau bei Neukalen/Mecklenburg-Vorpommern (ca. 10 ha), unter Berücksichtigung weiterer Pilotflächen sowie durch Einbeziehung des Wissens zur Rohrwerbung als traditioneller Paludikultur adressiert werden. Ziel ist zudem eine Einschätzung, inwiefern die neue Agrarförderung ab 2023 und die Honorierung von Ökosystemleistungen die Wirtschaftlichkeit von Anbau-Paludikulturen beeinflusst. Ein zentrales Anliegen ist der Wissensaustausch mit anderen Pilotflächen und der Wissenstransfer zur Implementierung von Paludikultur z.B. über Exkursionen, Feldtage und Workshops.

Titel:

Paludi-PROGRESS – Paludikultur im Praxistest: Optimierung von Rohrkolben- und Schilf-Kulturen

Gefördert durch:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Fkz. 2221MT009A

Laufzeit: 

01.09.2022 bis 31.08.2025

 

Projektleitung an der Uni Greifswald:

Leitung des Gesamtprojektes: 

Prof. Dr. Jürgen Kreyling

Leitung des Teilprojektes:

Prof. Dr. Volker Beckmann

Bearbeitung des Teilprojektes: 

Dr. Sabine Wichmann

 

Verbundpartner:                                       

Gefördert durch: